Pressemitteilung Nr. 7/2024 vom 19. Januar 2024

Der ehemalige Richter des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Peter M. Huber begeht am 21. Januar 2024 seinen 65. Geburtstag.

Prof. Dr. Peter M. Huber studierte von 1979 bis 1984 Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Université de Genève. Er legte 1984 das Erste und 1987 das Zweite juristische Staatsexamen ab. Nach der Promotion 1987 folgte 1991 die Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Oktober 1991 wurde Prof. Dr. Peter M. Huber zum Universitätsprofessor für Öffentliches Recht an der Universität Augsburg ernannt. Im Jahr 1992 folgte er einem Ruf an die Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo er von 1994 bis 1996 Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät war. In den Jahren 1995 bis 1998 war Prof. Dr. Peter M. Huber Mitglied der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestages „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit“. 2001 folgte er einem Ruf an die Universität Bayreuth. Seit 2002 ist Prof. Dr. Peter M. Huber Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Staatsphilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 2002 bis 2009 war er Mitglied der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), ab 2009 deren Vorsitzender. Er wirkte als Gastprofessor an der Universidade Católica Portuguesa in Lissabon und als Forschungsprofessor für Governance im Mehrebenensystem sowie Gastprofessor an der Università degli Studi di Cagliari. In den Jahren 2007 bis 2009 war er Mitglied des Staatsgerichtshofs der Freien Hansestadt Bremen. Von 2009 bis 2010 war Prof. Dr. Peter M. Huber Innenminister des Freistaates Thüringen.

Prof. Dr. Peter M. Huber gehörte dem Bundesverfassungsgericht von November 2010 bis Januar 2023 als Mitglied des Zweiten Senats an. Sein Dezernat umfasste unter anderem Bund-Länder-Streitigkeiten, Organstreitigkeiten, Verfahren, bei denen die Auslegung und Anwendung der Artikel 23, 24 und 59 des Grundgesetzes oder von Völkerrecht überwog, Völkerrechtsqualifizierungsverfahren nach Artikel 100 Absatz 2 Grundgesetz, Strafvollstreckungsrecht, Klageerzwingungsverfahren, Auslieferungsrecht, Kommunalrecht, Zentralregistersachen sowie das allgemeine Zivilrecht. Als Berichterstatter hat Prof. Dr. Peter M. Huber zahlreiche bedeutende Senatsverfahren vorbereitet, etwa die Entscheidungen zum „Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM)“ (BVerfGE 132, 195 und BVerfGE 135, 317), zur rechtlichen Stellung sogenannter „Optionskommunen“ (BVerfGE 137, 108), „Identitätskontrolle I“ (BVerfGE 140, 317), „Treaty Override“ (BVerfGE 141, 1), „Outright Monetary Transactions (OMT)“ (BVerfGE 134, 366 und BVerfGE 142, 123), „PSPP-Programm der EZB“ (BVerfGE 146, 216 und BVerfGE 154, 17) sowie die Entscheidungen zum Freihandelsabkommen „CETA“ (BVerfGE 143, 65 und BVerfGE 144, 1 sowie BVerfGE 157, 1 und BVerfGE 160, 208), „Zensus 2011“ (BVerfGE 150, 1), „Europäische Bankenunion“ (BVerfGE 151, 202), „Einheitliches Patentgericht I und II“ (BVerfGE 153, 74 und BVerfGE 162, 357), „Berliner Mietendeckel“ (BVerfGE 157, 223) und „ERatG-NGEU“ (BVerfGE 157, 332 und BVerfGE 164, 193).

Im Jahr 2020 wurde Prof. Dr. Peter M. Huber in die Academia Europea gewählt. Nach Beendigung seiner Amtszeit als Richter des Bundesverfassungsgerichts kehrte Prof. Dr. Peter M. Huber auf seinen Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Staatsphilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München zurück. Zum Ende seiner Dienstzeit wurde Prof. Dr. Peter M. Huber vom Bundespräsidenten mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.