Bundesfinanzhof

Professor Dr. Klaus Offerhaus, von 1994 bis 1999 Präsident des Bundesfinanzhofs, hat am 12. Oktober 2009 sein 75. Lebensjahr vollendet.

Der berufliche Werdegang des gebürtigen Mannheimers begann 1962 nach dem Studium der Rechtswissenschaften in der Finanzverwaltung des Landes Baden-Württemberg. Schon vier Jahre später führte den jungen Regierungsrat sein Weg als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Bundesfinanzhof in München. 1970 schloss sich eine fünfjährige Tätigkeit im Bundesministerium der Justiz an. Von dort kehrte Klaus Offerhaus im Jahr 1975 als Richter an den Bundesfinanzhof zurück. Neben seiner richterlichen Tätigkeit nahm er auch Verwaltungsaufgaben im Bundesfinanzhof wahr und übernahm von 1983 bis 1988 die Aufgabe des Pressereferenten des Gerichts. 1988 wurde er dann zum Vorsitzenden Richter, 1990 zum Vizepräsidenten und schließlich 1994 zum Präsidenten des Bundesfinanzhofs ernannt.

Klaus Offerhaus war nicht nur 24 Jahre lang Richter am obersten deutschen Steuergericht, sondern er war und ist noch immer ein hoch geachteter Steuerrechtswissenschaftler. Beleg dafür sind zahllose Fachaufsätze, eine Vielzahl von Vorträgen, seine Tätigkeit als Herausgeber und Kommentator sowie als akademischer Lehrer des juristischen Nachwuchses. Er beteiligte sich nicht nur an wissenschaftlichen Fachdiskussionen auf allen Gebieten des Steuerrechts, sondern setzte sich auch unermüdlich dafür ein, dieses Rechtsgebiet einfacher, widerspruchfrei und für jedermann verständlich zu machen. Dies führte schließlich zu einer Berufung als stellvertretender Vorsitzender der 1993 eingesetzten Einkommensteuer-Kommission (sog. Bareis-Kommission). Zum Eintritt in den Ruhestand ehrte die Steuerfachwelt Klaus Offerhaus mit einer viel beachteten Festschrift.