Allen & Overy: Das vierte Quartal wie das Gesamtjahr 2012: Deutscher M&A-Markt zeigt stabile Seitwärtsbewegung

15.01.2013

Frankfurt am Main, 14. Januar 2013. Dem aktuellen M&A Index von Allen & Overy zufolge, stehen die M&A-Aktivitäten im vierten Quartal 2012 in vielen Bereichen sinnbildlich für den deutschen M&A-Markt im Gesamtjahr 2012: So zeigte der Markt auch in Q4 eine stabile Seitwärtsbewegung und bewegte sich im internationalen Vergleich auf solidem Niveau. Bei genauer Betrachtung ist der M&A-Markt in Deutschland damit sowohl in Q4 als auch im Gesamtjahr 2012 deutlich besser als sein Ruf.

Die wichtigsten Entwicklungen in 2012 im Überblick:

• Neuer Trend in Q4: Asset Swaps

• Vielzahl an strategischen Cross-Border-Transaktionen

• Verstärkte Private Equity-Aktivitäten

• Hochvolumige Immobilientransaktionen

• Chinesische Investoren weiter auf dem Vormarsch

Bemerkenswert waren im vierten Quartal vor allem einige Transaktionen, die es im Restjahr 2012 nicht gegeben hat und die Hinweise auf mögliche Entwicklungen im Jahr 2013 geben könnten. Besonders hervorzuheben sind hierbei die erfolgten Tausch-Transaktionen (Asset Swaps). So tauschte beispielsweise Wintershall mit der norwegischen Statoil Anteile an verschiedenen Förderfeldern für Öl und Gas; lediglich eine Wertdifferenz wurde in bar ausgeglichen.

"In diesem Umfang eigene Vermögenswerte als Akquisitionswährung einzusetzen, ist eine neue Tendenz und ermöglicht die Durchführung von Transaktionen auf eine Liquidität schonende Weise", bemerkt Dr. Michael J. Ulmer, Corporate/M&A-Partner bei Allen & Overy. Und weiter: "Es würde mich nicht überraschen, wenn eigene Vermögenswerte trotz der damit verbundenen Komplexität auch 2013 verstärkt als Akquisitionswährung genutzt würden – sei es bei Tausch-Transaktionen oder Joint Ventures. Auch Umtauschangebote halte ich für denkbar."

Erwähnenswert ist auch der erfolgreiche Börsengang von Telefónica Deutschland mit einem Emissionsvolumen von 1,45 Milliarden Euro – der erste Börsengang in Deutschland jenseits der Milliardenschwelle seit fünf Jahren. "Das lässt auf eine wieder belastbarere Aufnahmebereitschaft der Kapitalmärkte hoffen, die sich auch positiv auf den M&A-Markt auswirken könnte", so Corporate/M&A-Partner Dr. Hartmut Krause.

Das vierte Quartal 2012 setzt zudem eine Reihe großvolumiger und häufig grenzüberschreitender strategischer Transaktionen fort, die bereits im Gesamtjahr 2012 im deutschen M&A-Markt zu sehen waren. Hier ist vor allem der Zusammenschluss von T-Mobile USA mit MetroPCS zu nennen. Weiter zählen hierzu die Ankündigung von Siemens, Invensys Rail für 2,2 Milliarden Euro zu erwerben, oder die Sender-Gruppe ProSiebenSat1, die ihr Skandinavien-Geschäft für ca. 1,3 Milliarden Euro an Discovery Communications veräußerte.

Auch Private Equity Investoren waren im vierten Quartal weiter aktiv, wobei die Transaktionsvolumina häufig im mittleren Marktsegment liegen, mittlerweile aber auch wieder die Milliardenschwelle überschreiten. Teilweise kamen dabei innovative Finanzierungsstrukturen zum Einsatz; eine besondere Branchenfokussierung war nicht auszumachen. Advent sicherte sich beispielsweise mit Block Trades und ergänzendem Übernahmeangebot für insgesamt 1,5 Milliarden Euro über 95 Prozent an Douglas.

Auffallend waren zudem die anhaltend signifikanten Portfolio-Transaktionen im Immobiliensektor - angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen keine überraschende Entwicklung, so M&A-Experte Ulmer: "Mit einer vergleichsweise krisensicheren Asset-Klasse mit konstantem Cash-Flow und alternativen Finanzierungsmodellen sind Immobilientransaktionen im derzeitigen Marktumfeld weiterhin attraktiv." Zu nennen sind hier der Erwerb des Gewerbeimmobilien-Portfolios der TLG für 1,1 Milliarden Euro durch Lonestar oder der Erwerb eines Immobilienvermögens von rund 690 Millionen Euro durch Patrizia gemeinsam mit der britischen Tamar Capital Group.

Konkrete Erwartungen für das deutsche M&A-Jahr 2013 zu äußern erscheint aufgrund der anhaltenden Schulden-Krise unangemessen. Dennoch könnte der Erfolg von Transaktionen wie etwa des von Siemens bereits angekündigten Verkaufs des Geschäftsbereichs Gepäckabfertigung und Postsortierung als früher Indikator dafür dienen, was vom deutschen M&A-Markt in diesem Jahr tatsächlich zu erwarten sein wird.

Der quartalsweise erscheinende M&A Index von Allen & Overy gibt einen Einblick in die aktuelle weltweite Marktsituation und enthält Einschätzungen von Partnern der Kanzlei. Er wird untermauert durch unabhängige, extern in Auftrag gegebene vierteljährliche Erhebungen zu Anzahl und Wert weltweiter M&A-Transaktionen.

Für eine gedruckte Version des globalen M&A Index und die Deutschlandbeilage wenden Sie sich bitte an Nadja Fersch, Communications Manager, Frankfurt am Main (nadja.fersch@allenovery.com; Tel: +49 69 2648 5555).

Anmerkungen für den Herausgeber: www.allenovery.de

Allen & Overy ist eine internationale Anwaltsgesellschaft mit etwa 5.000 Mitarbeitern, darunter etwa 512 Partner, an 42 Standorten weltweit.

Allen & Overy ist in Deutschland an den Standorten Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Mannheim und München mit etwa 200 Anwälten, darunter 43 Partner, vertreten. Die Anwälte beraten führende nationale und internationale Unternehmen vorwiegend in den Bereichen Bank-, Finanz- und Kapitalmarktrecht, Gesellschaftsrecht und M&A, Steuerrecht sowie in anderen Bereichen des Wirtschaftsrechts.

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