Allen & Overy: Deutscher M&A-Markt besser als sein Ruf - Leichter Aufwärtstrend im 3. Quartal

11.10.2012

Chinesische Transaktionen mit neuer Qualität – Private Equity Investoren verstärkt aktiv

Frankfurt am Main, 10. Oktober 2012. Der deutsche M&A-Markt ist besser als sein Ruf. Dies zeigt der aktuelle M&A-Index der internationalen Anwaltskanzlei Allen & Overy LLP, der die deutschen M&A-Aktivitäten im dritten Quartal 2012 beleuchtet. Danach verliefen nach einem erwartungsvollen Auftakt zu Beginn des dritten Quartals mit großvolumigen Transaktionen wie dem Übernahmeangebot von Linde für Lincare für 3,6 Milliarden Euro oder der Übernahme der Elster Group SE durch Melrose für rund 2,3 Milliarden US-Dollar die Sommermonate zwar insgesamt ruhig. Es kam aber dennoch zu einer beachtlichen Zahl von Transaktionen im mittleren und unteren Marktsegment unter auffallend häufiger Beteiligung von Private Equity Investoren. Diese belegen, dass der M&A-Markt deutlich lebhafter war als vom Sommerpublikum wahrgenommen.

Besonders auffällig war das ungebrochene Interesse chinesischer Investoren an deutschen Zielgesellschaften. Gleichzeitig weisen die Transaktionen eine ganz neue Qualität auf: Mit dem Einstieg von Weichai Power bei Kion tritt mittlerweile eine neue Dimension im Hinblick auf Transaktionsvolumen und Komplexität bei Transaktionen chinesischer Investoren in Deutschland zutage. "Chinesische Investoren sind mittlerweile ohne Einschränkungen im deutschen Markt angekommen. Der Branchen-Fokus ist aufgelöst und weder signifikante Transaktionsvolumina noch komplexe Strukturen stehen weiteren Investitionen im Weg", so Dr. Hartmut Krause, Corporate/M& A-Partner bei Allen & Overy.

Standen zu Beginn der Welle chinesischer Investitionen in Deutschland vornehmlich insolvente Automobilzulieferer im Fokus, wie beispielweise beim Erwerb des Türschloss-Herstellers Kiekert durch Hebei Lingyun, folgten bald Transaktionen in der angeschlagenen Solarenenergie-Branche. Der Erwerb von Putzmeister durch den Baumaschinenhersteller Sany Heavy Industry gemeinsam mit dem chinesischen Private Equity Investor Citic PE betraf dann nicht nur eine völlig neue Branche und erreichte eine neue Größenordnung, sondern wies durch die Beteiligung eines Private Equity-Investors eine ganz neue Qualität auf. Der Einstieg von Weichai Power bei Kion schließlich stellt das bislang größte chinesische Direktinvestment in Deutschland dar und beruht auf einer für Transaktionen chinesischer Investoren vergleichsweise komplexen Struktur. Vor diesem Hintergrund darf mit Spannung erwartet werden, welche weiteren Branchen chinesische Mischkonzerne und Beteiligungsgesellschaften zukünftig in Deutschland im Blick haben werden.

Auch Private Equity-Investoren waren im dritten Quartal 2012 wieder verstärkt im deutschen Markt aktiv und an einer Vielzahl von Transaktionen beteiligt. Dr. Michael J. Ulmer, Corporate/M&A-Partner bei Allen & Overy, beobachtet, dass dabei wieder sämtliche Rollen besetzt wurden: "Private Equity-Investoren treten als Erwerber wie auch als Veräußerer in Erscheinung und auch Secondaries finden statt. Ein spezieller Branchenfokus ist dabei zwar nicht auszumachen, dafür werden aber kreative Finanzierungslösungen entwickelt". So erwarb der kanadische Private Equity-Investor Onex für rund 570 Millionen Euro den Maschinenbauer KrausMaffei von Madison Capital, wobei die Finanzierung sowohl eine Anleihe als auch ein mit Vermögenswerten besonders besichertes Element aufwies. Auch der südafrikanische Mondi-Konzern finanzierte Teile des Kaufpreises bei seinem Erwerb von ca. 93% am Verpackungshersteller Nordenia von Oaktree durch einen High Yield Bond. Bereits zu Beginn des Quartals gab KKR die Übernahme der traditionsreichen Württembergischen Metallfabrik WMF mit einem Volumen von rund 600 Millionen Euro bekannt.

Zahlreiche weitere Transaktionen vor allem im Mid- und Small-Cap-Bereich belegen, dass der deutsche M&A-Markt deutlich reger war als es die anhaltend die Medien bestimmenden Nachrichten zur Euro-Krise oder etwa die dort intensiv diskutierte Absage des Übernahmeangebots für das Rhön-Klinikum durch Fresenius und weitere Interessenten vermuten ließen. Und so zeigt sich Partner Michael J. Ulmer auch im Hinblick auf das letzte Quartal 2012 zuversichtlich: "Neben der Ankündigung von großvolumigen Transaktionen auf internationaler Ebene, wie dem geplanten Zusammenschluss von EADS und BAE, sollten vor allem die regen Private Equity-Aktivitäten und der angekündigte Börsengang von O2 ein starkes Zeichen dafür sein, dass das Vertrauen in die Märkte zurückkehrt und der schon bisher erkennbare leichte Aufwärtstrend im M&A-Markt weiter an Stärke gewinnt."

Der quartalsweise erscheinende M&A Index von Allen & Overy gibt einen Einblick in die aktuelle weltweite Marktsituation und enthält Einschätzungen von Partnern der Kanzlei. Er wird untermauert durch unabhängige, extern in Auftrag gegebene vierteljährliche Erhebungen zu Anzahl und Wert weltweiter M&A-Transaktionen.

Für eine gedruckte Version des globalen M&A Index und die Deutschlandbeilage wenden Sie sich bitte an Nadja Fersch, Communications Manager, Frankfurt am Main (nadja.fersch@allenovery.com; Tel: +49 69 2648 5555).

Anmerkungen für den Herausgeber:

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Allen & Overy ist eine internationale Anwaltsgesellschaft mit etwa 5.000 Mitarbeitern, darunter etwa 512 Partner, an 42 Standorten weltweit.

Allen & Overy ist in Deutschland an den Standorten Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Mannheim und München mit etwa 200 Anwälten, darunter 43 Partner, vertreten. Die Anwälte beraten führende nationale und internationale Unternehmen vorwiegend in den Bereichen Bank-, Finanz- und Kapitalmarktrecht, Gesellschaftsrecht und M&A, Steuerrecht sowie in anderen Bereichen des Wirtschaftsrechts.

Diese Pressemitteilung wird von Allen & Overy LLP herausgegeben. In dieser Pressemitteilung bezieht sich „Allen & Overy“ auf „Allen & Overy LLP bzw. ihre verbundenen Unternehmen“. Die genannten Partner sind entweder Gesellschafter, Berater oder Mitarbeiter der Allen & Overy LLP und/oder ihrer verbundenen Unternehmen.

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