Allen & Overy: Deutscher M&A-Markt - Solides zweites Quartal 2013 mit ermutigenden Entwicklungen

10.07.2013

Frankfurt am Main, 9. Juli 2013. Dem aktuellen M&A Index von Allen & Overy zufolge zeigte sich der deutsche M&A-Markt im 2. Quartal 2013 solide, mit ermutigenden Entwicklungen gegen Ende des Quartals. Der angekündigte Mega-Deal zwischen Kabel Deutschland und Vodafone, zahlreiche Transaktionen im Milliarden-Bereich und rege Private-Equity-Aktivitäten zeugen vom wiederkehrenden Vertrauen in den deutschen M&A-Markt. Hält diese Entwicklung weiter an, könnten im zweiten Halbjahr auch die M&A-Aktivitäten im mittleren und unteren Markt-Segment mit naturgemäß nationalem Schwerpunkt wieder anziehen.

Mit dem Ende Juni angekündigten öffentlichen Übernahmeangebot von Vodafone an die Aktionäre der Kabel Deutschland Holding AG ist der deutsche M&A-Markt in die weltweiten Schlagzeilen gerückt. Unter Einbeziehung der Verbindlichkeiten ist von einem Transaktionsvolumen von über 10 Milliarden Euro auszugehen. Damit sind seit langer Zeit auch in Deutschland wieder Mega-Deals in zweistelliger Milliarden-Höhe möglich.

Und es kamen im zweiten Quartal weitere beachtliche Transaktionen im Milliarden-Bereich zustande: So übernahm etwa Joh. A. Benckiser für rund 6,4 Milliarden Euro die niederländische D.E. Master Blenders, die unter anderem für ihre Senseo-Kaffeemaschinen bekannt ist und an der Joh. A. Benckiser bereits eine Beteiligung in Höhe von 15 % gehalten hatte. Zudem übernahm SAP den Schweizer Softwareentwickler Hybris für rund 1,5 Milliarden US-Dollar. Und Siemens meldete den Verkauf seines 50 %-Anteils am Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks an den Joint Venture Partner Nokia für 1,7 Milliarden Euro.

Hochkarätige Transaktionen zeigten sich auch im Immobilien-Sektor, der sich im zweiten Quartal auf einem hohen Niveau einpendelte. Zu nennen ist hier vor allem der Verkauf der GWB durch die BayernLB an ein von Patrizia geführtes Konsortium für rund 2,45 Milliarden Euro, womit erneut ein bedeutendes, aus ca. 32.000 Wohnungen bestehendes Portfolio, den Eigentümer wechselte.

Mit einigen Paukenschlägen machte zudem Private Equity insbesondere in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals auf sich aufmerksam: BC Partners erwarb nach zähem Ringen Springer Science + Business Media für rund 3,3 Milliarden Euro von EQT und dem Staatsfonds GIC aus Singapur. CVC nahm für den Markt überraschend die von Charterhouse gehaltene Mehrheitsbeteiligung am Verbrauchskosten-Erfassungsunternehmen Ista für rund 3,1 Milliarden Euro zurück, die CVC selbst 2007 an Charterhouse abgegeben hatte. „Private Equity stellen einen bedeutenden Anteil der M&A-Aktivitäten im zweiten Quartal 2013. Auffallend ist dabei die hohe Anzahl von Secondary Transaktionen, im Fall von Ista sogar in Form eines Reverse Secondary“, so Corporate/M&A-Partner Dr. Michael J. Ulmer von Allen & Overy.

Er gibt weiter zu bedenken: „Transaktionen zwischen strategischen und Finanzinvestoren, sei es beim Einstieg oder beim Ausstieg der Private Equity-Investoren, scheitern jedoch auch weiterhin häufig an unterschiedlichen Preisvorstellungen.“ Das zweite Quartal bewies jedoch, dass der wiedererstarkte und zunehmend belastbare Kapitalmarkt wieder eine Ausstiegs-Alternative bietet. So bietet etwa der Börsengang von Kion mit einem Volumen von rund 730 Millionen Euro den Investoren Goldman Sachs und KKR wieder den klassischen Private Equity Exit, der in Deutschland lange Zeit nicht möglich war.

„Welchen Einfluss der Kapitalmarkt auf die M&A-Aktivitäten nehmen kann, zeigt auch das Dual Track Verfahren im Zusammenhang mit Springer Science + Business Media. Der Börsengang steht als Alternative, zumindest aber als glaubhaftes Druckmittel, wieder neben dem Verkaufsszenario“, erklärt Partner Dr. Michael J. Ulmer.

Sein Kollege, Corporate/M&A-Partner Dr. Hartmut Krause, ergänzt: „Die noch bevorstehenden Börsengänge werden zeigen, ob der Kapitalmarkt die für diese Funktion erforderliche Belastbarkeit tatsächlich aufweist. Dann könnte etwa die angekündigte Abgabe des Geschäftsbereichs Wärmetauscher durch GEA ein weiterer Fall für ein Dual Track Verfahren sein.“

Der quartalsweise erscheinende M&A Index von Allen & Overy gibt einen Einblick in die aktuelle weltweite Marktsituation und enthält Einschätzungen von Partnern der Kanzlei. Er wird untermauert durch unabhängige, extern in Auftrag gegebene vierteljährliche Erhebungen zu Anzahl und Wert weltweiter M&A-Transaktionen.

Für eine gedruckte Version des globalen M&A Index und die Deutschlandbeilage wenden Sie sich bitte an Nadja Fersch, Communications Manager, Frankfurt am Main (nadja.fersch@allenovery.com; Tel: +49 69 2648 5555).

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