Christopher Saegon: IAC Group übernimmt den Geschäftsbetrieb der Stankiewicz GmbH

23.06.2009

Christopher Saegon

Insolvenzverwalter Christopher Seagon sichert bundesweit alle Standorte

und rund 840 Arbeitsplätze.

Im Verbund mit IAC erhält Stankiewicz gute Basis, um sich am Markt

behaupten zu können

Stankiewicz gutes Beispiel, dass Sanierung in der Insolvenz auch in

aktueller Wirtschafts- und Branchenkrise möglich sein kann

Adelheidsdorf/Celle, 22 Juni 2009 Der europaweit tätige Automobilzulieferer IAC Group

mit Sitz in Krefeld übernimmt die Vermögenswerte des insolventen Automobilzulieferers

Stankiewicz. Die hierfür notwendigen Vereinbarungen wurden von Christopher Seagon,

Insolvenzverwalter bei Stankiewicz, und der IAC Group unterzeichnet. Die Übernahme

steht noch unter den üblichen Vorbehalten der entsprechenden Gremien. Über

Vertragsdetails haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart.

Durch die Übernahme bleiben bundesweit alle Standorte und rund 840 der zuletzt etwa

970 Arbeitsplätze erhalten. Rund 130 Beschäftigten muss die Kündigung ausgesprochen

werden. „Bedingt durch die derzeit schwierige Situation in der Automobilbranche und

dem damit verbundenen starken Umsatzeinbruch bei Stankiewicz sind diese

Personalanpassungen leider unvermeidbar“; sagt Insolvenzverwalter Seagon. Die

Maßnahme entspricht dem Erwerberkonzept des Investors IAC. Wie sich der

Arbeitsplatzabbau auf die jeweiligen Standorte verteilt, ist zum Zeitpunkt noch nicht

genau geklärt.

Die IAC Group erhielt den Zuschlag, da der strategische Investor insgesamt die beste

Lösung für das Unternehmen, die Beschäftigten und die Gläubiger geboten hat. „Mit der

IAC Group haben wir einen guten Partner für Stankiewicz gefunden, da sich die

Produktbereiche der beiden Unternehmen gut ergänzen“, sagt Seagon. „Im Verbund mit

IAC hat Stankiewicz nun gute Chancen, die aktuelle Situation zu meistern und aus der

Krise gestärkt hervor zu gehen“, sagt Seagon weiter.

Seagon bezeichnete den Auftragsrückgang im Akustikbereich als beispiellosen Aderlass,

der nur mithilfe des Insolvenzverfahrens aufgefangen werden konnte. Die übertragende

Sanierung konnte nur gelingen, da OEMs, Banken, Lieferanten und Beschäftigte sich an

einen Tisch gesetzt haben. Besonders hervor hebt Seagon die Unterstützung durch die

Hauptkunden des Unternehmens, die sich bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu

Stankiewicz bekannt und keinen Auftrag abgezogen hätten.

Auch die Banken waren zusammen mit dem Lieferantenpool in erster Linie am

Fortbestand der Gesamtgruppe orientiert und haben die Verhandlungen sehr konstruktiv

begleitet. Lobend erwähnt Seagon das Engagement der IC BCE in Hannover und des

Betriebsrates. „Sie waren pausenlos und unermüdlich für die Beschäftigten im Einsatz“,

sagt Seagon. Es sei so gelungen ein Sanierungs-, Maßnahmen- und Vertragspaket zu

schnüren, das so vor Ausbruch der Branchenkrise nach seiner Erfahrung nur sehr

schwer vorstellbar gewesen wäre.

Der Vertragspartner IAC zeigt sich ebenfalls zufrieden. „Wir freuen uns besonders über

die konstruktive Zusammenarbeit und zielorientierte Unterstützung aller betroffenen

Kunden, die mit Ihrer Zustimmung diese Übernahme ermöglicht haben“, sagt Jens

Höhnel, CEO von IAC Europe. „Wir werden alles daran setzen, dieses in uns gesetzte

Vertrauen zu rechtfertigen“, so Höhnel weiter. Mit dieser Akquisition komme IAC seinem

Ziel einer der globalen Marktführer in diesem Produktspektrum zu sein ein gutes Stück

näher.

„Die aktuelle Wirtschafts- und Branchenkrise war im gesamten Verfahren bei Stankiewicz

deutlich spürbar“, sagt Seagon. Verglichen zu ähnlichen Insolvenzverfahren, die noch vor

der aktuellen großen Krise zu Ende gebracht wurden, sind alle Beteiligten deutlich

unsicherer und zurückhaltender. Investoren trauen sich nur noch auf das

„Insolvenzterrain“, wenn sie genau wissen wie eine Sanierung aus der Insolvenz heraus

funktioniert. Da spiele es eine große Rolle, wenn binnen kurzer Frist geeignete und

erfahrene Investoren angesprochen und für eine solche Übernahme motiviert werden

können. „Das Beispiel Stankiewicz zeigt, dass auch in der aktuellen Wirtschafts- und

Autozuliefererkrise, Sanierungen in der Insolvenz möglich bleiben“, sagt Seagon. Gerade

das deutsche Insolvenzrechthabe sich nach der letzten großen Reform vor 10 Jahren

erfolgreich bewährt und biete einen exzellenten Rahmen, um solche Sanierungen

umzusetzen.

Die Geschäftsführung der Stankiewicz GmbH hatte am 29. Dezember 2008 beim

Amtsgericht in Celle Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen

Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Amtsgericht hat daraufhin Rechtsanwalt Christopher

Seagon zum Insolvenzverwalter bestellt. Ihm gelang es darauf hin, den Geschäftsbetrieb

zu stabilisieren und sich mit den Hauptkunden, Banken, Lieferanten und Arbeitnehmern

über die weitere Fortsetzung des Geschäftsbetriebs auch nach Eröffnung des

Insolvenzverfahrens zu einigen. Seagon und sein Team erarbeiteten ein umfassendes

Sanierungs- und Restrukturierungskonzept, mit dem unter anderem möglichst viele

Arbeitsplätze gesichert werden sollten.

Parallel dazu wurde der nun erfolgreich zum Abschluss gebrachte Investorenprozess

eingeleitet. Grundlage hierfür war unter anderem die erfolgreiche Geschäftsfortführung.

Weitere Informationen zu Stankiewicz:

Das Unternehmen, das zur Gimotive-Gruppe gehört, hatte bei Insolvenzantragstellung

etwa 1.300 Beschäftigte in Deutschland. Weltweit beschäftigte Stankiewicz vor

Insolvenzantragsstellung etwa 2.100 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2007 nach

Unternehmensangaben bei 272 Millionen Euro. Die ausländischen Beteiligungs- bzw.

Schwestergesellschaften der Stankiewicz GmbH sind von der Insolvenz nicht betroffen,

und wurden bis auf die Gesellschaften in den USA und Frankreich ebenfalls an die IAC

Group verkauft.

Weitere Informationen zur IAC Group:

Die International Automotive Components Group (IAC) ist ein globaler

Automobilzulieferer mit einem weltweiten Umsatz in 2008 von 4,5 Milliarden US-Dollar,

75 Produktionsstandorten in 18 Ländern und über 23.000 Mitarbeitern. Die Gruppe

gehört zum Beteiligungskreis des US-amerikanischen Investors W.L. Ross. IAC ist ein

globales Unternehmen mit regionalem Focus. In Europa ist IAC mit 21 Produktions- und

Montagewerken sowie 1 Sequenzierstandort in 8 europäischen Ländern vertreten und

generierte mit etwa 5000 Beschäftigten einen Umsatz in 2008 von zirka 1 Milliarde Euro.

Das IAC Headquarter Europa ist in Krefeld. Das Produktportfolio von IAC umfasst neben

der Produktion von Kunststoffteilen für den Innen- und Außenbereich von Automobilen

auch die Fahrzeugakustik.

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