Dr. Frank Kebekus: Amtsgericht eröffnet Insolvenzverfahren bei T M D Friction
Dr. Frank Kebekus
• Dr. Frank Kebekus zum Insolvenzverwalter bestellt
• Sanierungs- und Restrukturierungskonzept wird in Abstimmung mit
potenziellen Investoren weiterverfolgt
• Bundesweit 1.740 Arbeitsplätze vorerst gesichert, 260 Beschäftigte
erhalten Angebot für eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft
Leverkusen, 2. März 2009 Das Amtsgericht Köln hat zum 1. März das Insolvenzverfahren
über das Vermögen des Automobilzulieferers TMD Friction eröffnet.
Zum Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Dr. Frank Kebekus, der bereits seit
Insolvenzantragstellung Anfang Dezember dort als vorläufiger Insolvenzverwalter
tätig war.
Kebekus gelang es bereits im vorläufigen Verfahren den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren,
das Unternehmen wird auch im eröffneten Verfahren weiter geführt.
Derzeit befindet sich TMD Friction in intensiven Verhandlungen mit potenziellen
Investoren, darunter sowohl Finanz- als auch strategische Investoren. „Wir gehen
davon aus, dass wir in den kommenden Wochen eine Einigung mit einem potenziellen
Partner erzielen, der TMD Friction dann wieder in die Erfolgsspur führt“, sagt
Kebekus.
In den vergangenen Wochen haben der Insolvenzverwalter und sein Team gemeinsam
mit der Geschäftsführung von TMD ein Restrukturierungs- und Sanierungskonzept
erarbeitet, das in diesen Tagen weiterverfolgt wird. Es gelang, 1.740
– und damit etwa 90 Prozent – der Arbeitsplätze vorerst zu sichern. Voraussetzung
für die dauerhafte Sicherung ist es, dass TMD sich in den kommenden Wochen
tatsächlich mit einem Investor einigt und die prognostizierten Umsatzzahlen,
die bereits an die aktuelle schwierige Branchensituation angepasst sind, nicht
weiter unterschritten werden.
Knapp 260 Beschäftigte (davon ca. 160 in Leverkusen, ca. 30 in Essen, ca. 60 in
Hamm/a. d. Sieg und 6 in Coswig) erhalten das Angebot, in eine Beschäftigungsund
Qualifizierungsgesellschaft (BQG) zu wechseln. In dieser BQG werden sie
maximal 10 Monate weiterbeschäftigt und erhalten 85 Prozent ihres letzten Nettolohns.
Die Gesellschaft bereitet die Beschäftigten auf neue berufliche Herausforderungen
vor und unterstützt sie bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle.
„Aufgrund der Umsatzrückgänge bei den Herstellern, die sich direkt bei TMD
Friction bemerkbar machten, waren Personalanpassungen leider unvermeidlich“,
sagt Kebekus. Mit der Gründung einer BQG sei es jedoch gelungen, diesen Schritt
sozial abzufedern.
Die Personalanpassung fand in enger Abstimmung mit den potenziellen Investoren
statt. „Alle Partner, mit denen wir derzeit über eine Übernahme des Unternehmens
verhandeln, sahen die Notwendigkeit dieser Maßnahme“, sagt der Insolvenzverwalter.
Die Verantwortlichen von TMD Friction hatten Anfang Dezember 2008 beim zuständigen
Amtsgericht in Köln für die deutschen Gesellschaften und die Holding
Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit gestellt. Hauptgrund für den Insolvenzantrag
ist die aktuelle Marktsituation im Automobilbereich.
Diese führte zu einem Umsatzrückgang bei TMD Friction verbunden mit Liquiditätsproblemen.
Der Geschäftsbetrieb lief – mit Ausnahme der Weihnachtsferien –
seit Insolvenzantragstellung unverändert weiter.
Über TMD Friction
Die TMD Friction-Gruppe ist der weltweit führende Hersteller von Bremsbelägen für
die Erstausrüstung der Automobil- und Bremsenindustrie. Zum Produktportfolio
zählen neben Scheiben- und Trommelbremsbelägen für Personenkraftwagen und
Nutzfahrzeuge auch Bremsbeläge für den Rennsport und Reibmaterialien für die
Industrie. Mit den Marken Textar, Pagid, Mintex, Don, Cobreq und Cosid versorgt
TMD Friction auch den weltweiten Ersatzteilmarkt. Im Jahr 2007 erwirtschaftete
das Unternehmen an seinen Standorten in Deutschland, im europäischen Ausland,
in USA, Brasilien, Mexiko, China, Japan und Malaysia einen Umsatz von 690 Mio.
Euro. Die TMD Friction Gruppe beschäftigte im vergangenen Jahr weltweit rund
4.500 Mitarbeiter. In Deutschland hatte die Gruppe bei Insolvenzantragsstellung
etwa 2.000 Beschäftigte, davon in Leverkusen etwa 1.000, in Essen 480, in
Hamm/a.d. Sieg 340 und in Coswig 170.
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