E-Fuels: Deutsche Automobil- und Energieindustrie schreiten gemeinsam voran

10.02.2021

Düsseldorf, 9. Februar 2021 – Nichts treibt die Automobilindustrie zurzeit mehr um als die Klimaschutzziele. Politik und Wirtschaft haben sich dabei zuletzt verstärkt auf E-Mobilität als Schlüssel zur Dekarbonisierung eingeschossen. Nun zeigt sich aber, dass die Infrastruktur an vielen Stellen überhaupt nicht für das massive Hochfahren der E-Mobilität geeignet ist. Wenn Deutschland also trotz seiner Klimaziele mobil bleiben soll, braucht es Alternativen oder zumindest Ergänzungen zur E-Mobilität.

Einen wichtigen Beitrag könnten dabei Synthetische Kraftstoffe – auch E-Fuels genannt – leisten. Diese werden nicht aus Erdöl, sondern unter Verwendung von regenerativem Strom im Idealfall klimaneutral aus Wasserstoff und CO gewonnen, etwa direkt aus der Luft oder aus industriellen Abgasen. Je nach Herstellungsart ergibt sich dadurch synthetisches Benzin, Diesel oder Gas.

E-Fuels könnten aber nicht nur im Automobilsektor eine wichtige Rolle spielen, sondern auch im Luftverkehr, in der Schifffahrt und im Gebäudebereich sowie als Ausgangsstoff für die Kunststoffherstellung selbst in der chemischen Industrie. Insbesondere für den Automobilbereich haben E-Fuels dabei den Vorteil, dass sie weiterhin in konventionellen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden können. Sie können somit die CO₂-Bilanz auch des bereits bestehenden Kfz-Fuhrparks aus über 50 Millionen Fahrzeugen allein in Deutschland schnell deutlich verbessern und Verbrennungsmotoren langfristig sogar vollständig klimaneutral antreiben. Es müssen also nicht erst neue Autos und eine eigene Ladeinfrastruktur gebaut werden. Zudem verbrennen E-Fuels fast rußfrei und erlauben es daher, Motoren so zu verbessern, dass sie verglichen mit E-Motoren in der Gesamtbilanz sehr viel weniger CO und nahezu keinen Feinstaub oder Stickstoffoxid ausstoßen.

„Das Potential von E-Fuels ist schier gewaltig und ihr Einsatz unabdingbar für das Erreichen der Klimaziele, wenn es keine Abstriche bei der Mobilität geben soll. Außerdem tragen sie maßgeblich zum Erhalt der automobilen Wertschöpfungstiefe in Deutschland bei, und das sowohl bei der Automobilproduktion wie auch im Vertrieb“, erklärt Matthias Rößler, Patentanwalt und Mitgründer von karo IP. Um dieses Potential zu schöpfen, arbeite die Industrie derzeit mit Hochdruck daran, den Wirkungsgrad und damit die Effizienz der E-Fuels zu steigern und damit den batteriebetriebenen Autos anzugleichen. Entsprechend hat sich die Anzahl veröffentlichter Patentanmeldungen mit E-Fuels-Bezug im letzten Jahr sprunghaft fast verdreifacht.

Eine Hürde für die breite Markteinführung von E-Fuels ist, dass die für die strombasierte Produktion von E-Fuels notwendige Infrastruktur weitestgehend erst noch aufgebaut werden, um die nötigen Kraftstoff-Mengen ausreichend und günstig für den Kunden produzieren zu können. Hierfür kommen insbesondere sonnen- und windreiche Länder infrage, wo deutlich effektiver Ökostrom mit Überkapazität produziert werden kann als in Deutschland – etwa Nordafrika, Australien oder Chile, wo Porsche und Siemens zurzeit eine Pilotanlage zur Gewinnung von E-Fuels bauen.

„Derartige Länder- und industrieübergreifende Kooperationen machen natürlich einen Schutz der Lieferketten und Technologien erforderlich, die zur Herstellung von E-Fuels nötig sind“, erklärt Matthias Rößler. Das gelte im besonderen Maße für die deutschen Automobilhersteller, die sich derzeit noch nicht auf eine gesicherte politische Lage einstellen können, was eine dauerhafte und umfassende Bereitstellung von Energie aus Afrika oder Südamerika betrifft. „Die wertvollen Ergebnisse aus diesen Kooperationen müssen nun mit wirkungsvollen Patenten abgesichert werden, auch damit diese Ressourcen für den europäischen Markt verfügbar bleiben. Nur so kann eine kosteneffiziente Bereitstellung von E-Fuels für den Wirtschaftsstandort Deutschland erreicht werden“, sagt Matthias Rößler.

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