Freshfields Bruckhaus Deringer: Infrastruktur - Branche unterstützt europäische Initiative zu Projektanleihen als Finanzierungsalternative

19.03.2012

Die europäische Infrastrukturbranche unterstützt die Pläne der Europäischen Kommission zur Einführung von Projektanleihen („Europe 2020 Project Bond Initiative“). Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Freshfields Bruckhaus Deringer unter weltweit 100 Marktteilnehmern (Banken, Sponsoren, Infrastrukturfonds und institutionelle Investoren)*.

In Europa herrscht bis zum Jahr 2020 Investitionsbedarf in die öffentliche Infrastruktur im Umfang von 2 Billiarden Euro. Gleichzeitig fordert die Infrastrukturbranche einstimmig bessere Finanzierungsbedingungen. Vor dem Hintergrund der Defizite der öffentlichen Haushalte hat die Kommission daher vor einem Jahr durch ihren Präsidenten José Manuel Barroso die europäische Initiative für Projektanleihen gestartet, um private Investitionen in die europäische Infrastruktur zu verbessern. Der Konsultationsprozess wurde im Mai des vergangenen Jahres abgeschlossen.

Die Kommission plant zusammen mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) das Risiko privater Träger von Großprojekten zu reduzieren. So soll die EIB zum Beispiel mit Nachrangkapital, das bei unerwarteten Einnahmerückgängen in Anspruch genommen werden kann, das Rating der von den privaten Projektträgern auf den Markt gebrachten Anleihen verbessern. Dies wiederum würde es institutionellen Anlegern wie Pensionsfonds oder Versicherungen erleichtern, in die Projekt-Anleihen einzusteigen.

Über 70 Prozent der Befragten räumen der Initiative gute Erfolgschancen ein – fast ebenso viele sind aber der Ansicht, dass die Projektanleihen nicht das einzige Mittel zur Wiederherstellung der Finanzierung von Infrastrukturvorhaben über den Kapitalmarkt sein können. Von zwei Dritteln der Teilnehmer wird zudem die unzureichende Klarheit der Vorgaben für Projektanleihen bemängelt.

Dr. Daniel Reichert-Facilides, Experte für Projektfinanzierungen bei Freshfields Bruckhaus Deringer: “Mit der Implementierung der Basel III Grundsätze werden sich die Opportunitätskosten der Banken für langfristige Projektkredite weiter erhöhen. Die europäische Initiative für Projektanleihen ist daher ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Weitere Schritte zur Klarstellung, wie zu den Bedingungen für die Ausgabe und Garantien der Anleihen, müssen aber folgen.”

Die Teilnehmer halten der Umfrage nach weitere Details zur Konzeption und Preisbildung der Anleihen, Identität und Rolle der Hauptgläubigerin sowie zu Fragen der Aufsicht für notwendig. 60 Prozent der Befragten sehen die EIB wegen ihrer Erfahrung am ehesten in der Rolle der Hauptgläubigerin. Als gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger sprechen sich die meisten Befragten für eine unabhängige Agentur aus.

Als weitere offene Fragen identifizieren die Befragten den Informationsbedarf und die Garantien der EIB bei einer Beteiligung oder für welche Großprojekte garantierte Anleihen in Frage kommen. Dr. Nils Koffka, Leiter der Branchengruppe Infrastruktur und Transportwirtschaft bei Freshfields Bruckhaus Deringer: “Die Kommission muss die Fragen der Praxis jetzt angehen und damit möglichst schnell den Weg für Projektanleihen ebnen. Wenn dies gelingt, kann die europäische Initiative zugleich den längst überfälligen Anstoß für die Entwicklung eines Anleihemarktes für deutsche Projektfinanzierungen geben.“

Die Studie „Outlook for infrastructure 2011: getting Europe back on track“ ist abrufbar unter www.freshfields.com/industries/reports/outlook_for_infrastructure_2011/ .

* Umfrage von Critical Research exklusiv für Freshfields Bruckhaus Deringer

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an Jan Beßling, Communications

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