Freshfields: Private Equity in Afrika auf Rekordkurs

24.10.2014

Nie zuvor seit der Finanzkrise waren weltweite Finanzinvestoren (Private Equity) aktiver in Afrika als im laufenden Jahr. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der internationalen Anwaltssozietät Freshfields Bruckhaus Deringer*. Danach hat sich im ersten Halbjahr 2014 der Gesamtwert ihrer Transaktionen auf dem Kontinent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt.

Globale Private Equity-Häuser investierten in diesem Zeitraum in 15 Transaktionen insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar – eine Steigerung um 137 Prozent im Vergleich zu den 10 Transaktionen im Gesamtwert von 621 Millionen US-Dollar in der ersten Hälfte des Jahres 2013. Seit 2004 investierten Finanzinvestoren insgesamt 25 Milliarden US-Dollar in Beteiligungen in Afrika; dabei machten in den letzten Jahren Private Equity-Investitionen über 11 Prozent des gesamten Aufkommens an Fusionen und Übernahmen auf dem Kontinent aus.

Eine deutliche Steigerung der Investitionen hatte sich bereits im vergangenen Jahr ergeben: 2013 investierten Private Equity-Häuser rund 4,3 Milliarden US-Dollar – ein Höchststand seit der Finanzkrise. Das bisherige Rekordjahr war 2007 mit insgesamt 52 Private Equity-Transaktionen im Gesamtwert von 7,6 Milliarden US-Dollar.

Dr. Markus Paul, Co-Leiter der Sektorgruppe Global Financial Investors bei Freshfields Bruckhaus Deringer: „Wir sehen einen deutlichen Aufschwung bei Private Equity Investitionen in Afrika. Die Kombination aus anziehendem Wachstum der Volkswirtschaften und einer günstigen demographischen Struktur eröffnet viele interessante Investitionsmöglichkeiten. Es entsteht derzeit in Afrika ein enormer Kapitalbedarf in Bereichen wie Infrastruktur, Energie, Telekommunikation und allen verbrauchernahen Sektoren. Dieser Bedarf kann unmöglich lokal gedeckt werden – Private Equity verfügt dagegen über liquide Mittel und ist in der Lage, schnell und effizient Investitionen zu tätigen. Das passt einfach gut zusammen."

Anders als noch bis 2009 hat indes Südafrika als Investitionsziel keine Alleinstellung mehr: Suchten dort zwischen 2004 und 2009 noch 75 Prozent der Investoren ihre Möglichkeiten, fließen mittlerweile 90 Prozent ihrer Beteiligungen in andere Länder. 41 Prozent der Transaktionen durch Private Equity seit 2004 spielten sich in den vergangenen zwei Jahren zum Beispiel in Ostafrika ab. Die stärkste Bedeutung als einzelnes Land hat in den letzten fünf Jahren das westafrikanische Nigeria – in dieser Phase flossen etwa jeweils ein Drittel der entsprechenden Investitionen in dieses Boom-Land.

Dr. Norbert Schneider, Leiter der deutschen Steuerpraxis und Mitglied der African-Fokus-Gruppe bei Freshfields Bruckhaus Deringer: „Die Präsenz von Beteiligungsfirmen wie Blackstone, Carlyle, KKR oder Warburg Pincus in Afrika zeigt, dass viele Zielunternehmen mittlerweile einem globalen Anlageprofil entsprechen. Auch kreditgebende Banken und Regulierungsbehörden werden vertrauter mit den Investoren. Es gibt natürlich weiterhin Themen zu überwinden wie politische Risiken, Devisenkontrollen oder insbesondere die Korruptionsproblematik. Auch die Steuerbehörden versuchen immer häufiger ihre Einnahmen zu erhöhen – keineswegs immer auf Basis der Gesetze, so dass Steuerprozesse, zum Teil auch mit Schiedsgerichten, für internationale Investoren noch wichtiger geworden sind. Nichtsdestotrotz sieht die Zukunft für Beteiligungskapital in Afrika aufgrund der großen Wachstumspotentiale des Kontinents sehr vielversprechend aus.“

„Into Africa: the rise of private equity“ – Zur Studie.

Freshfields kooperiert in Ländern, in denen die Kanzlei keine eigenen Büros unterhält, mit führenden Kanzleien vor Ort – derzeit arbeiten etwa 100 Anwälte der African Focus Group von Freshfields regelmäßig eng mit lokalen Top-Kanzleien in allen afrikanischen Ländern zusammen. Die African Group der Sozietät erarbeitet für ihre Mandanten u.a. spezielle Strategien für den Kontinent wie z.B. die Fokussierung auf Wachstumsbereiche (wie Infrastruktur-Investments, Regulierung, Wettbewerbsrecht oder die Einhaltung von Menschenrechten) sowie bestimmte Wachstumsregionen wie z.B. Ägypten, Äthiopien, Ghana, Kenia, Nigeria oder Zimbabwe.

*= auf Grundlage von Daten von Preqin, Thomson Reuters und eigener Recherche.

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