Gläubiger:innen stimmen für Sanierungsplan der AWO OWL und machen Weg für Neuaufstellung frei

05.07.2024

Nach Ablauf üblicher Fristen ist mit der Aufhebung des Eigenverwaltungsverfahren durch das Amtsgericht im August 2024 zu rechnen

Bielefeld, 3. Juli 2024. Die Gläubiger:innen des AWO Bezirksverbands Ostwestfalen-Lippe e.V. (AWO OWL) haben heute in einer Gläubigerversammlung beim Amtsgericht in Bielefeld mit 99,9 Prozent für den vom Spitzenverband vorgelegten Insolvenzplan gestimmt, der eine nachhaltige Sanierung vorsieht. Der Plan war vom Vorstand in enger Abstimmung mit dem Generalbevollmächtigen Andreas Budnik von der Kanzlei AndresPartner und dem Sachwalter Rechtsanwalt Stefan Meyer erarbeitet worden. Der Plan wurde daraufhin vom Gericht noch im Termin bestätigt.

„Wir freuen uns außerordentlich über das positive Votum unserer Gläubiger:innen und die Annahme unseres Plans. Die überwältigende Zustimmung ist ein entscheidender Schritt für unseren Kurs, die AWO OWL zum Wohle der von uns betreuten Menschen für die Zukunft sicher aufzustellen. Das war immer unser Ziel“, sagt Thomas Euler, Vorstandsvorsitzender des Bezirksverbands. In den vergangenen Monaten hatte er mit seinen Kolleg:innen intensiv daran gearbeitet und wesentliche Sanierungsmaßnahmen im Bezirksverband geplant und umgesetzt.

Im Ergebnis kann der ganz überwiegende Teil der Einrichtungen, Angebote und Leistungen unter dem Dach der AWO OWL zukünftig fortgeführt werden. Für eine Vielzahl von Einrichtungen, Angeboten und Leistungen, die zukünftig nicht mehr vom Verband betrieben werden, konnten neue Träger gefunden werden, die den jeweiligen Betrieb fortführen und Mitarbeitende weiterbeschäftigen.

„In den vergangenen Monaten haben wir intensiv mit allen Beteiligten an einer tragfähigen Sanierungslösung gearbeitet. Mit dem jetzt erreichten Ergebnis ist die AWO OWL wirtschaftlich solide aufgestellt und kann gestärkt in die Zukunft gehen“, sagt der Generalbevollmächtigte und Sanierungsexperte Andreas Budnik. Er erklärt, dass der Bezirksverband mit der spätestens Anfang August 2024 durch das zuständige Amtsgericht zu erwartenden Aufhebung des Verfahrens die Eigenverwaltung hinter sich lassen und sich dann wieder vornehmlich seinen Aufgaben der Wohlfahrtspflege widmen kann.

Mit der neuen Aufstellung sichert die AWO OWL mehr als 4.000 Arbeitsplätze sowie wichtige Angebote und Leistungen für die Menschen in der Region Ostwestfalen-Lippe. Vorstand Christoph Lützenkirchen betont, dass der bevorstehende Abschluss der Eigenverwaltung nur dank einer gewaltigen Teamleistung habe erreicht werden können: „In den herausfordernden Zeiten haben unsere Mitarbeitenden einmal mehr bewiesen, dass auf sie zu jeder Zeit Verlass ist. Durch ihren täglichen Einsatz tragen sie dazu bei, unsere wichtige Arbeit als Wohlfahrtsverband fortzusetzen. Darauf sind wir besonders stolz. Nur mit Hilfe aller Mitarbeitenden konnten unsere Sanierungsmaßnahmen in der nötigen Geschwindigkeit umgesetzt werden.“

Der Sachwalter Stefan Meyer zeigt sich ebenfalls erleichtert über das überzeugende Abstimmungsergebnis: „Ich freue mich außerordentlich für die vielen hoch engagierten Mitarbeitenden und ihre Familien, dass die AWO OWL in ihren Strukturen nahezu vollständig zusammengehalten werden konnte und weiterhin als Träger der Wohlfahrtspflege seine Aufgaben in aktuell sehr herausfordernden Zeiten nahezu einschränkungslos wahrnehmen kann. Das hier und heute erzielte Ergebnis ist ganz überwiegend ein Erfolg der Mitarbeitenden, die während des Verfahrens eine bemerkenswerte Leistung und großartige Solidarität an den Tag gelegt haben.”

Über die AWO Ostwestfalen-Lippe

Der AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. ist ein regionaler Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) setzt sich mit ehrenamtlichem Engagement und professionellen Dienstleistungen für eine sozial gerechte Gesellschaft ein. Zu den Angeboten zählen rund 120 Tageseinrichtungen für Kinder, Unterstützung für junge Menschen und Familien, Ausbildung und Begleitung beim Berufsstart, Wohn- und Pflegeangebote für ältere Menschen sowie Beratungsstellen für verschiedene Lebenslagen. Die AWO OWL hat rund 4.000 Mitarbeitende; zudem engagieren sich zahlreiche Ehrenamtler*innen für die AWO OWL.

Mehr Infos: www.awo-owl.de

Über AndresPartner mbB

Die Kanzlei AndresPartner, Rechtsanwälte & Steuerberater, Insolvenzverwaltung & Restrukturierung, Partnerschaft mbB („AndresPartner“) hat sich auf die professionelle Bearbeitung von Insolvenzverfahren spezialisiert. Die Partner der Kanzlei, darunter Rechtsanwalt Andreas Budnik, werden von Insolvenzgerichten in Nordrhein- Westfalen – darunter das Amtsgericht Bielefeld – Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Bayern als Insolvenzverwalter und Treuhänder bestellt. In zahlreichen Verfahren unterstützten die Rechtsanwälte der Kanzlei Unternehmen und Organisationen auch als Restrukturierungsbeauftragte oder Generalbevollmächtigte, zuletzt im sozialen Bereich beispielsweise beim Trägerverein ambulanter Hilfsdienste für die individuelle Betreuung Behinderter in Düsseldorf e.V. Zudem sind sie auch in diesem Bereich als Sachwalter bei Eigenverwaltungen und Schutzschirmverfahren tätig (z.B. Heinrich-Zschokke-Haus e. V.).

Team der Eigenverwaltungsberatung: Andreas Budnik (Generalbevollmächtigter, Federführung), Alexander Müller, Andreas Grund, Ruth Braukmann (Arbeitsrecht), Dr. Claus-Peter Kruth, Martin Schmidt (Insolvenz- und Steuerrecht), Julia Liebermann (Fördermittelrecht, Bank-, Insolvenz- und Sanierungsrecht), Markus Freitag, (Insolvenz-, Sanierungs- und Bankrecht), Dr. Carsten Jakobs (Insolvenzplan, Insolvenz- und Sanierungsrecht), Robert Westhues (Insolvenz- und Sanierungsrecht), Christian Westerholt (Controlling).

Über PLUTA

PLUTA hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist PLUTA stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. PLUTA unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung. PLUTA gehört zur Spitzengruppe der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaften, was Rankings und Auszeichnungen von INDat, JUVE, The Legal 500, Who’s Who Legal, brandeins und Focus belegen.

Team des Sachwalters:

Stefan Meyer (Sachwalter, Federführung); Dr. Ria Brüninghoff, Christoph Chrobok, Nadja Neuber (alle Insolvenz- und Sanierungsrecht), Aina Karlström (Bankrecht; Insolvenzplan), Dr. Ruth Rigol (Insolvenz- und Arbeitsrecht), Dr. Uwe Paul (Steuerrecht); Dr. Christian Kaufmann (Investitions- und Förderrecht; öffentliche Finanzierung).

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