Graupner/SJ GmbH stellt Geschäftsbetrieb ein

11.02.2020

Insolvenzverfahren zum 1. Februar eröffnet

Investorensuche für Gesamtübernahme erfolglos

Geschäftsbetrieb endet voraussichtlich Ende Februar

Kirchheim/Teck. Es ist das unausweichliche Ende einer Modellbau-Ära in Deutschland. Die Graupner/SJ GmbH stellt voraussichtlich zum Monatsende ihren Geschäftsbetrieb ein. Nachdem bereits seit November 2019 die Lieferung der wichtigsten Komponenten und Waren durch die koreanische Muttergesellschaft eingestellt und parallel von Mai 2020 an die Nutzung der für das Geschäft essentiellen Marke Graupner untersagt hat, ist dem Unternehmen die Geschäftsgrundlage entzogen.

Das Amtsgericht Esslingen eröffnete das Insolvenzverfahren zum 1. Februar und bestellte den Stuttgarter Rechtsanwalt Holger Blümle zum Insolvenzverwalter. Blümle hatte zunächst als vorläufiger Verwalter nach dem Insolvenzantrag der Graupner/SJ GmbH Ende November den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten und insbesondere mit dem Abverkauf des umfangreichen Sortiments aus dem Lager des Modellbauunternehmens begonnen. Dabei ist es Blümle gelungen, den Lagerbestand deutlich zu bereinigen.

Parallel setzte Blümle eine gezielte Suche nach möglichen Investoren auf. „Es gab mehrere, teils internationale Interessenten. Letztendlich sah sich jedoch keiner davon in der Lage, die Graupner/SJ GmbH vor dem Hintergrund der nicht mehr zur Verfügung stehenden Marke Graupner und der nicht ad hoc ersetzbaren Weiterbelieferung für wesentliche Komponenten als Ganzes zu übernehmen und damit zu erhalten. Auch der allgemein schrumpfende Modellbau-Markt hat das Risiko für potentielle Übernehmer zu hoch erscheinen lassen“, erklärt Insolvenzverwalter Blümle.

Die verbliebenen 35 Mitarbeiter müssen deshalb gekündigt werden. Derzeit verhandeln der Insolvenzverwalter und der Graupner-Betriebsrat über die konkrete Ausgestaltung des Sozialplans und des Interessensausgleichs. „Ich bin zuversichtlich, dass wir hier eine bestmögliche Einigung erzielen können, um die Auswirkungen der Insolvenz für die Mitarbeiter so weit es uns die Insolvenzordnung erlaubt abfedern zu können“, sagt Blümle. „Gleichzeitig ist es sehr bedauerlich, dass ein so starkes und seit Jahrzehnten eingeführtes Traditionsunternehmen nun aus dem Markt verschwindet.“

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