Hoefer Schmidt-Thieme: Amtsgericht eröffnet Insolvenzverfahren über Chemieunternehmen WP Mannheim GmbH

03.05.2011

- Produktion läuft normal weiter – Stabiler Auftragseingang bestätigt Qualität der Produkte, weitere Bestellungen in Aussicht

- Großes Interesse an Übernahme des Spezialisten für optisch aktive Verbindungen und Auftragssynthese – Internationaler Investorenprozess gestartet

- Löhne und Gehälter der Belegschaft bis auf Weiteres gesichert - Tariferhöhung in der chemischen Industrie wird umgesetzt

Mannheim, 3. Mai 2011 – Das Amtsgericht Mannheim hat zum 1. Mai 2011 das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Chemieunternehmens WP Mannheim GmbH eröffnet. Zum Insolvenzverwalter des Spezialisten für Auftragsproduktion und optisch aktive Verbindungen, die in der Pharma- und Kosmetikindustrie verwendet werden, bestellte das Gericht Tobias Hoefer. Der Sanierungsexperte der bundesweit tätigen Hoefer | Schmidt-Thieme Rechtsanwälte und Insolvenzverwalter ist bereits seit Anfang Februar als vorläufiger Insolvenzverwalter bei WP Mannheim tätig. Hoefer betont, dass die Produktion auch nach dem 1. Mai normal weiter laufe: „Für unsere Kunden ändert sich auch mit der Eröffnung des Verfahrens nichts.“

In den Wochen seit dem Insolvenzantrag haben es Tobias Hoefer und sein Team in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung geschafft, Geschäftsbetrieb und Produktion von WP Mannheim zu stabilisieren. „Unser Auftragsbestand ist gleichbleibend hoch“, sagt Dr. Wolfgang Hils, Geschäftsführer der WP Mannheim GmbH. „Zudem sind wir zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen weitere Bestellungen erhalten werden.“ Der stabile Auftragseingang von Neu- und Bestandskunden bestätige das Vertrauen der Kunden und die Qualität der Produkte des Unternehmens, so Dr. Hils weiter.

Einer der weltweit führenden Produzenten im Bereich Biokatalyse WP Mannheim stellt unter anderem mit Hilfe von Enzymen optisch aktive Verbindungen her, die zum Beispiel in Medikamenten eingesetzt werden. In diesem Bereich, der so genannten Biokatalyse, zählt WP Mannheim zu den weltweit führenden Produzenten. Zusammen mit der Geschäftsführung hat Hoefer ein Restrukturierungs- und Sanierungskonzept erarbeitet, mit dem das Unternehmen und so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten werden sollen. „Mit der planmäßigen Eröffnung des Insolvenzverfahrens haben wir einen weiteren Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel gemacht“, sagt der Insolvenzverwalter.

„Die Löhne und Gehälter der Belegschaft sind bis aus Weiteres gesichert“, sagt Hoefer. „Wir haben bei unseren Planungen auch berücksichtigt, dass wir die Tariferhöhung für die Beschäftigten der chemischen Industrie umsetzen können. Die Betriebsparteien haben vereinbart, dass die Erhöhung im Rahmen des Tarifvertrages zum 1. Juni 2011 erfolgt.“ Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hatte Ende März 2011 mit den Chemie-Arbeitgebern vereinbart, dass die Entgelte der Beschäftigten der chemischen Industrie in Baden-Württemberg um 4,1 Prozent steigen.

Insolvenzverwalter sieht gute Chancen für eine erfolgreiche Sanierung „Wir heben die Tariflöhne aber nicht nur an, weil wir dazu verpflichtet sind“, sagt der Insolvenzverwalter. „Unsere Mitarbeiter haben sich diese Erhöhung verdient. Ohne ihren Einsatz wäre es nicht möglich gewesen, dass unsere Kunden praktisch nichts von den Auswirkungen der Insolvenz spüren und wir unsere Umsätze stabil halten konnten.“ Aufgrund der Entwicklung der vergangenen Wochen sieht Hoefer gute Chancen, dass eine Sanierung von WP Mannheim gelingen kann. Alle Beteiligten hätten großes Interesse am Erhalt des Unternehmens.

Diese Einschätzung teilt auch Thomas Trüper, der Betriebsratsvorsitzende der WP Mannheim. „Wir ziehen gemeinsam mit Insolvenzverwalter und Geschäftsführung an einem Strang, um eine langfristige Fortführung des Unternehmens zu erreichen“, sagt Trüper. "Die Belegschaft ist motiviert und wird ihren Teil dazu beizutragen, dass wir einen Investor für WP Mannheim finden."

Verhandlungen mit mehreren Interessenten

Ein neuer Investor ist ein maßgeblicher Faktor für die erfolgreiche Sanierung von WP Mannheim. Um ihn zu finden, hat der Insolvenzverwalter zusammen mit den M&AExperten von Allert & Co., die auf Transaktionen im Mittelstand spezialisiert sind, einen international angelegten Investorenprozess gestartet.

„Wir verhandeln derzeit mit mehreren Interessenten, die WP Mannheim übernehmen und langfristig fortführen wollen“, sagt Hoefer. „Die bisherigen Gespräche sind positiv verlaufen und es hat sich gezeigt, dass WP Mannheim durch die laufende Produktion, seine qualitativ hochwertigen Produkte und das Know-how der hochqualifizierten Mitarbeiter für die potentiellen Investoren attraktiv ist.“ Aufgrund des großen Interesses rechnet der Insolvenzverwalter mit konkreten Ergebnissen des Investorenprozesses im Laufe des Sommers. „Der Investorenprozess steht aber weiterhin auch anderen Interessenten offen“, betont Hoefer.

Die Geschäftsführung der WP Mannheim GmbH hatte am 4. Februar 2011 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Nach Aussage des Geschäftsführers war der Hauptgrund für den Insolvenzantrag der Ausfall einer Forderung in Millionenhöhe gegen eine ehemalige US-Tochtergesellschaft.

Weitere Informationen über WP Mannheim:

Die WP Mannheim GmbH geht auf die 1877 gegründete „Chemische Fabrik Lindenhof C. Weyl & Cie AG“ zurück. Das Unternehmen mit Sitz im Mannheimer Stadtteil Waldhof ist Spezialist für optisch aktive Verbindungen, die in der Pharma- und Kosmetikbranche eingesetzt werden. Das Unternehmen erwirtschaftete mit rund 90 Mitarbeitern in 2010 einen Umsatz von 13 Mio. Euro.

Weitere Informationen über den Insolvenzverwalter:

Der Mannheimer Rechtsanwalt Tobias Hoefer ist ausschließlich als Insolvenzverwalter tätig. Er wird von vielen Gerichten immer wieder zum Insolvenzverwalter bestellt und konnte in zahlreichen Verfahren – zu denen auch viele kleinere und mittlere Betriebe zählen – eine Unternehmensfortführung erreichen. Seit dem 1. Januar 2011 ist Hoefer Mitglied des Gravenbrucher Kreises, in dem die führenden überregional tätigen Insolvenzverwalter Deutschlands zusammengeschlossen sind.

Zu seinen bekanntesten Verfahren und Sanierungen zählen der international tätige Felgenhersteller ATS, der Dienstleistungsspezialist ComBase, der Dachziegelhersteller Trost Dachkeramik und die Automobilzulieferer AKsys, FAGRO sowie Utescheny. Außerdem konnte Hoefer den Musikinstrumentenhersteller Schreiber & Keilwerth, mehrere Unternehmen der Meffert- und der CORONET-Gruppe und das St. Josefs Krankhaus in Viernheim erfolgreich sanieren.

Hoefer ist Senior Partner der seit 1987 auf Insolvenzverwaltungen spezialisierten Hoefer | Schmidt-Thieme Rechtsanwälte und Insolvenzverwalter. Für Hoefer | Schmidt-Thieme sind bundesweit an sieben Standorten über 90 Mitarbeiter und Rechtsanwälte tätig.

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