Insolvenzverfahren Oldenbourg-Gruppe - Insolvenzverfahren eröffnet – Auflösung des Geschäftsbetriebs

29.06.2007

Müller-Heydenreich, Beutler & Kollegen

Das Amtsgericht München hat am 29. Juni die Insolvenzverfahren über neun Gesellschaften

der Oldenbourg-Gruppe eröffnet. Mit drei weiteren Verfahrenseröffnungen ist Anfang Juli zu

rechnen. Zur Insolvenzverwalterin wurde Barbara Beutler von der Münchener RechtsanwaltsKanzlei Müller-Heydenreich, Beutler & Kollegen bestellt, die seit Anfang Mai bereits als vorläufige Insolvenzverwalterin und Gutachterin tätig war. Zu diesem Zeitpunkt hatten 21 Unternehmen der Oldenbourg-Gruppe Insolvenzanträge gestellt.

Die Oldenbourg GmbH sowie die operativen Tochtergesellschaften Münchner Offsetdruck

GmbH und Oldenbourg Binderei Produktions GmbH, die in Kirchheim bei München rund 220

Mitarbeiter beschäftigt, ist zahlungsunfähig und überschuldet. Hauptgründe für die Insolvenz

sind der Preiskampf im Druck- und Bindereigewerbe und Überkapazitäten der graphischen

Betriebe bei Personal und Produktionsflächen. Ein im Jahr 2004 eingeleitetes umfangreiches

Sanierungsprogramm brachte nicht den gewünschten Erfolg. Der Geschäftsbetrieb der Oldenbourg-Gruppe wurde bisher aufrechterhalten.

Insolvenzverwalterin Barbara Beutler sieht über den Zeitpunkt der Verfahrenseröffnung hinaus

jedoch keine Aussichten auf eine Fortführung des Unternehmens. „Eine weitere Bezahlung der

Löhne und Gehälter ist aufgrund fehlender Liquidität und der schlechten Auftragssituation nach

der Verfahrenseröffnung nicht für alle Mitarbeiter gesichert“, sagte Beutler. Es mussten daher

bereits Freistellungen von Mitarbeitern ausgesprochen werden.

Trotz umfangreicher Verhandlungen mit einer Reihe von Interessenten zeichnet sich ab, dass

voraussichtlich kein Investor gefunden werden kann, der bereit ist, den Geschäftsbetrieb im

Ganzen oder in Teilen weiterzuführen.

Die Oldenbourg-Unternehmen blicken auf eine 149-jährige Geschichte zurück. Der 1858 von

Rudolf Oldenbourg gegründete Verlag stieg zu einer der renommiertesten Unternehmensgruppen des Verlagswesens und der Graphischen Industrie in Deutschland auf. Im Zuge der

Sanierung wurde das Verlagsgeschäft im Jahr 2004 an die Berliner Verlagsgruppe Cornelsen

verkauft. Seitdem fokussierten sich die Unternehmen der Oldenbourg-Gruppe auf die graphischen Betriebe, die die Fertigung von Periodika sowie Druck- und Bindereiaufträge für Versandkataloge und Telefonbuchverlage umfasst.

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