Kebekus & Zimmermann RECHTSANWÄLTE: Modehaus Wehmeyer setzt Sanierungs- und Restrukturierungskonzept um

22.09.2008

Kebekus & Zimmermann RECHTSANWÄLTE

• Vorläufiger Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus führt Geschäftsbetrieb nach

Verfahrenseröffnung Anfang Oktober weiter

• Kebekus will so zwei Drittel der Standorte und 510 Arbeitsplätze sichern

• Gespräche mit potenziellen Investoren dauern voraussichtlich noch bis in den

Spätherbst an

Aachen, 21. September 2008 Das Sanierungs- und Restrukturierungskonzept beim Modehaus

Wehmeyer steht. Mit insgesamt 23 Filialen bleibt das Modehaus aus Aachen auch nach Eröffnung des

Insolvenzverfahrens – vorrausichtlich zum ersten Oktober – am Markt aktiv. „Wir haben in den

vergangenen Wochen sämtliche Zahlen des Unternehmens und der einzelnen Filialen sehr genau

geprüft“, sagt Dr. Frank Kebekus, vorläufiger Insolvenzverwalter bei Wehmeyer. „Wir sind dabei zu der

festen Überzeugung gekommen, dass Wehmeyer mit den ausgewählten 23 Filialen und insgesamt

mehr als 510 Beschäftigten gute Aussichten hat, am Markt erfolgreich zu bestehen“, sagt Kebekus

weiter.

Die Auswahl der Standorte mit Fortführungszenario fand im Kontext mit potenziellen Investoren statt,

mit denen Kebekus derzeit weiter über eine Übernahme von Wehmeyer verhandelt. „Deren

Vorstellungen decken sich sehr genau mit unserem ausgearbeiteten Sanierungskonzept“, sagt

Kebekus. Die Gespräche seien aufgrund der aktuellen Branchensituation sowie der kurzfristigen

Aussichten allerdings sehr komplex und dementsprechend ergebnisoffen.

Als dauerhaft verlustträchtig infolge des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes und eines

hartem Wettbewerbs vor Ort wurden 13 Standorte identifiziert. Sie müssen, neben den drei bereits vor

Insolvenzantragstellung verkündeten Schließungen in Neuss, Essen und Mörfelden-Waldorf,

geschlossen werden. Allerdings werden derzeit Insellösungen geprüft. „Wir stehen auch für einige

dieser Standorte noch mit Investoren in Gesprächen. Wenn es hier zu einzelnen Lösungen kommen

sollte, wird sehr wahrscheinlich ein Geschäft aus einer anderen Branche einziehen“, sagt Kebekus.

Angaben zu möglichen Investoren oder anderen Details kann der vorläufige Insolvenzverwalter nicht

machen, da alle Beteiligten Verschwiegenheitserklärungen unterzeichnet haben.

An den nicht weiter zu führenden Standorten finden bis einschließlich Samstag den 27.September

Räumungsverkäufe mit umfangreichen Preisvorteilen für die Kunden statt. Danach werden diese

Filialen geschlossen. „Nur so kann das Modehaus mit 23 Filialen weiter geführt werden“, sagt

Kebekus.

Mit seinem Sanierungskonzept will der vorläufige Insolvenzverwalter etwa 510 Arbeitsplätze sichern.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Möglichkeiten erhalten, für bis zu vier Monate in einer

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG) und auf neue berufliche Herausforderungen

vorbereitet zu werden. Von der BQG werden sie angestellt und erhalten 80 Prozent ihres vorherigen

Nettolohns.

Die Geschäftführung von Wehmeyer hatte am 03. Juli 2008 beim zuständigen Amtsgericht in Aachen

Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung

ZENTRALVERWALTUNG

Wehmeyer GmbH & Co. KG

Rotter Bruch 17

52068 Aachen

www.wehmeyer.com

gestellt. Das Gericht hatte daraufhin Rechtsanwalt Dr. Frank Kebekus aus Düsseldorf zum vorläufigen

Insolvenzverwalter bestellt.

Die Wehmeyer GmbH & Co. KG mit Stammsitz in Aachen wurde im August 2005 vom Karstadt Quelle

Konzern an Gesellschaften der Schottenstein Gruppe – einem Finanzinvestor aus den USA – und die

im Textilgeschäft tätige Miro Radici AG aus Bergkamen bei Dortmund, verkauft. Im Januar 2008 hat

Radici dann seinen fünfzigprozentigen Anteil ebenfalls an die Schottenstein Gruppe veräußert.

Seitdem ist die Schottenstein Gruppe alleiniger Gesellschafter der MRSBC Holding, der

Muttergesellschaft von Wehmeyer.

Das Modehaus ist in vier Bundesländern mit insgesamt 39 Filialen an 38 Standorten vertreten. Der

Schwerpunkt des Modehauses liegt in Nordrhein-Westfalen. Mit insgesamt etwa 1.000 Beschäftigten

erwirtschaftete das Unternehmen 2007 Jahr zirka 150 Millionen Euro Umsatz. Derzeit hat Wehmeyer

etwa 950 Beschäftigte.

Filialen von Wehmeyer, die weitergeführt werden

NRW (18 Filialen plus Stammsitz): Aachen Stammsitz (145 Beschäftigte), Aachen Filiale (55

Beschäftigte ohne Stammsitz), Aalsdorf (9 Beschäftigte), Bonn (27 Beschäftigte), Borken (7

Beschäftigte), Düren (46 Beschäftigte), Geldern (8 Beschäftigte), Grevenbroich (27 Beschäftigte),

Hagen (17 Beschäftigte), Hückelhoven (13 Beschäftigte), Hürth (44 Beschäftigte), Jülich (15

Beschäftigte), Köln (Chorweiler 20 Beschäftigte), Leverkusen (25 Beschäftigte), Lüdenscheid (20

Beschäftigte), Marl (17 Beschäftigte), Porta Westfalica – Barkhausen (9 Beschäftigte), Remscheid (17

Beschäftigte), Siegburg (26 Beschäftigte),

Rheinland-Pfalz (3 Filialen): Koblenz (47 Beschäftigte), Mülheim-Kärlich (12 Beschäftigte), Worms

(18 Beschäftigte)

Niedersachsen (2 Filialen): Göttingen (40 Beschäftigte), Nordhorn (12 Beschäftigte)

Filialen von Wehmeyer, deren Schließung bereits vor Insolvenz verkündet wurde

NRW (2 Filialen): Essen (8 Beschäftigte), Neuss (14 Beschäftigte)

Hessen (1 Filiale): Mörfelden-Walldorf (6 Beschäftigte)

Filialen von Wehmeyer, die nicht weitergeführt werden

NRW (9 Filialen): Bochum (21 Beschäftigte), Dortmund (26 Beschäftigte), Düsseldorf-Derendorf (8

Beschäftigte), Herne (11 Beschäftigte), Köln Schildergasse (33 Beschäftigte), Münster (34

Beschäftigte), Minden (11 Beschäftigte), Mönchengladbach-Rheydt (7 Beschäftigte), Wuppertal (23

Beschäftigte)

Hessen (2 Filialen): Gießen (18 Beschäftigte), Limburg (22 Beschäftigte),

Rheinland-Pfalz (2 Filialen): Neuwied (14 Beschäftigte), Mainz (32 Beschäftigte),

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