Meißen, 9. November 2010 – Insolvenzverwalterin Dr. Bettina E. Breitenbücher von der bundesweit tätigen Kanzlei KÜBLER hat die „Druckerei Thieme GmbH & Co. KG“ an einen Investor übertragen. Die Zukunft des Meißner Traditionsunternehmens ist damit gesichert. Sämtliche Arbeitnehmer werden übernommen.

„Dass es trotz des aktuell schwierigen Marktumfeldes gelungen ist, einen Investor zu finden, ist ein sehr erfreuliches Ergebnis“, sagte Insolvenzverwalterin Breitenbücher. „Die Übernahme sichert Unternehmen und Mitarbeitern wieder eine Zukunft in einem starken Unternehmensverbund.“ Breitenbücher hatte den Druckereibetrieb seit der Insolvenzanmeldung im März 2010 fortgeführt und mit gezielten Sanierungsmaßnahmen auf eine Übernahme vorbereitet.

Bei dem neuen Eigentümer handelt es sich um die Druckhaus Mainfranken GmbH, die Druckerei selbst wird künftig als „Druckerei Thieme Meißen GmbH“ am Markt auftreten. Die Mainfranken Gruppe gehört zu den größten Anbietern von Bogenoffset-Druck in Deutschland und betreibt eine Reihe von regionalen Druckereien. „Mit der Druckhaus Mainfranken GmbH haben wir einen idealen Investor gefunden, der sehr gut zum Unternehmen passt und langfristige Interessen verfolgt“, sagte Breitenbücher. Mit dem Erwerb der Druckerei Thieme will das Unternehmen seinen Wachstumskurs fortsetzen und sichert sich wichtige Kapazitäten in der Akzidenzdruck-Sparte.

Die 1903 gegründete Druckerei Thieme hat sich auf die Herstellung von drucktechnisch hochwertigen und in der Verarbeitung aufwendigen Produkten spezialisiert, etwa die Veredelung von Papier mit verschiedenen Lacken, Folien und Prägungen. Gleichzeitig bietet das Unternehmen Druckerzeugnisse jeder Art an. Die Druckerei Thieme war erst 2008 mit dem „Innovationspreis der deutschen Druckindustrie“ ausgezeichnet worden.

Die Deutsche Druckindustrie hat im vergangenen Jahr ebenfalls unter der weltweiten Krise gelitten. Nach Angaben des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) erwirtschafteten die rund 15 000 Unternehmen der Branche 2009 einen Umsatz von ca. 21,7 Milliarden Euro. Dies sind rund sechs Prozent weniger als noch im Jahr zuvor (23,1 Mrd. Euro). Die Kapazitätsauslastung der Betriebe sank im Jahresdurchschnitt 2009 auf 78,6 Prozent, das sind 3,4 Prozentpunkte weniger als 2008. In der deutschen Druckindustrie arbeiteten im Jahr 2009 rund 165.800 Mitarbeiter (4,1 Prozent weniger als 2008). Die jüngsten Ergebnisse konjunktureller Umfragen sind dagegen positiv. Sowohl die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage als auch die Zukunftsperspektiven der befragten Unternehmen fallen optimistisch aus. Die harten Fakten des Statistischen Bundesamtes belegen diese Einschätzung: Von Januar bis Juli 2010 gingen insgesamt 129 Unternehmen aus dem Bereich Herstellung von Druckerzeugnissen in die Insolvenz. Das entspricht einem Rückgang von 20,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (163 Fälle). Insgesamt über alle Branchen gerechnet ist im gleichen Zeitraum ein leichter Anstieg der Insolvenzen um 0,2 Prozent auf 19.228 Betriebe zu verzeichnen gewesen.

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