Leinemann Partner berät TenneT bei Großausschreibung für Netzanschlusssysteme

30.06.2023

Berlin, den 29.06.2023: Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT hat die Kabelproduktionsfirmen NKT, Nexans und ein Konsortium aus Jan De Nul, LS Cable und Denys mit Produktion und Verlegung von zehn 525-kV-Gleichstrom-Kabelsystemen für Netzausbauprojekte zum Anschluss von Offshore-Windparks in der Nordsee beauftragt. TenneT wurde in dem Verfahren und den Bieterverhandlungen durch ein Vergaberechtsteam von Leinemann Partner Rechtsanwälte beraten. Das Gesamtvolumen der Aufträge beläuft sich auf rund 5,5 Milliarden Euro. Mit diesem zweiten Rahmenvertrag komplettiert TenneT die im vergangenen Jahr gestarteten Großausschreibungen für Netzanschlusssysteme. Dazu zählen vierzehn Offshore-Anbindungen, von denen fünf niederländische bereits Anfang 2023 beauftragt worden waren, sowie ein Gleichstromprojekt an Land.

Ausgeschriebene Projekte

Die Kabel werden für die Offshore-Windparkanbindungen Nederwiek 3, Doordewind 1 und Doordewind 2, BalWin3, LanWin4, LanWin2, BalWin4, LanWin1, LanWin5 sowie das 525-kV-Onshore-Gleichstromprojekt NordOstLink geliefert. Der Auftragsumfang der Verträge umfasst das Kabeldesign und die Technik, die Produktion, die Lieferung, das Projektmanagement sowie die anschließende Verlegung der 525-kV-Gleichstromkabel an Land und auf See. Die beauftragten Unternehmen planen, die Arbeiten im Laufe des Jahres 2023 zu beginnen. Der voraussichtliche Start der Kabelverlegungsarbeiten an Land wird nach 2025 erfolgen. Auf See werden die Kabelverlegungsarbeiten voraussichtlich im Jahr 2026 beginnen. Die Offshore-Projekte mit einer Übertragungskapazität von je 2 Gigawatt werden voraussichtlich bis 2031 betriebsbereit sein, NordOstLink bis 2032.

Investitionsanstoß

Marco Kuijpers, Direktor Large Projects Offshore bei TenneT, sagte: „Wir freuen uns, dass wir diese Rahmenvereinbarungen in einem so kurzen Zeitraum vergeben haben. Das neue Ausschreibungsverfahren beschleunigt den Prozess, sodass innerhalb von sechs Monaten Vereinbarungen mit allen Lieferanten getroffen werden konnten. Ein solcher Prozess würde normalerweise bis zu 18 Monate dauern. Diese Verträge umfassen erhebliche Investitionen und geben unseren Lieferanten die nötige Planungssicherheit, sodass sie in zusätzliche Ressourcen in Form von Produktionsanlagen, Kabelverlegungsschiffe und Grabungswerkzeuge etc. investieren können.“

TenneT wurde in dem Vergabeverfahren, insbesondere bei der Konzeption und den Verhandlungen der Rahmenverträge, durch Michael Göger, Andreas S. Jacob, Prof. Dr. Ralf Leinemann und Anuschka Pauly von Leinemann Partner Rechtsanwälte in Berlin beraten. „Wir danken dem TenneT-Vergabeteam, insbesondere Daniel Reineke aus der Rechtsabteilung der TenneT, für die vertrauensvolle, angenehme Zusammenarbeit, und freuen uns, dass wir TenneT einmal mehr bei einem so wichtigen Infrastrukturprojekt zum erfolgreichen Gelingen der Energiewende begleiten durften“, so Ralf Leinemann.

Tim Meyerjürgens, COO von TenneT, sagte: „Gemeinsam werden wir allein mit dieser Vergabe bis 2032 rund 7.000 Kilometer Gleichstromkabel für On- und Offshore-Netzanschlusssysteme in Deutschland und den Niederlanden realisieren."

Innovative Zusammenarbeit zwischen TenneT und Marktteilnehmern

Jedes der 2GW-Kabelsysteme wird aus vier Kabeln bestehen: einem Plus- und einem Minuspolleiter, einem metallischen Rückleiter und einem Glasfaserkabel. In der festen Überzeugung, dass die Energiewende nur im Geiste der Zusammenarbeit gelingen kann, hatte TenneT gemeinsam mit den Marktteilnehmern bereits im Jahr 2020 mit der Entwicklung einer Forschungs- und Entwicklungsinitiative (F&E) für das 525-kV-HGÜ-Netzanschlusssystem mit einer Übertragungskapazität von 2 GW begonnen. Die Zertifizierung von Kabellieferanten im Jahr 2022 ist ein Ergebnis des konstruktiven und intensiven Dialogs zwischen TenneT und den relevanten Marktteilnehmern.

Hintergrund

Mit der Erklärung von Esbjerg haben sich Belgien, Dänemark, Deutschland und die Niederlande im Mai 2022 auf dem Nordsee-Energiegipfel darauf verständigt, gemeinsam bis 2030 eine Leistung von mindestens 65 Gigawatt (GW) Offshore-Windenergie zu installieren. Europas führender Offshore-Übertragungsnetzbetreiber TenneT wird mit 40 GW Netzanbindungen rund zwei Drittel dieses Volumens bereitstellen. Dafür baut TenneT Offshore-Netzanschlusssysteme mit einer Gesamtkapazität von jeweils 20 GW in Deutschland und den Niederlanden.

TenneT hat im Rahmen seines 2GW-Programms den neuen globalen Offshore-Standard für Netzanschlusssysteme entwickelt – gemeinsam mit weltweit führenden Anbietern der Branche. Durch die erhöhte Übertragungskapazität von zwei Gigawatt pro System kann im Vergleich zu vorherigen Offshore-Netzanschlüssen die Zahl neuer Systeme deutlich reduziert werden.

Berater TenneT

Leinemann Partner Rechtsanwälte, Berlin
Michael Göger, LL.M., FIDIC Dispute Adjudictor, Partner (Federführung, Vergaberecht)
Andreas S. Jacob, LL.M., Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Associate (Vergaberecht)
Prof. Dr. Ralf Leinemann, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Fachanwalt für Vergaberecht, Partner (Vergaberecht)
Anuschka Pauly, Associate (Vergaberecht)

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