Leonhardt Westhelle & Partner: Insolventes Biokraftwerk verkauft

19.02.2010

Leonhardt Westhelle & Partner

Käufer will 3 Millionen Euro in das WABIO Biokraftwerk Bad Köstritz investieren /

Erhalt der Arbeitsplätze hängt von Leipziger Stadtwerken ab Danpower-Gruppe kauft Thüringer Biokraftwerk

BAD KÖSTRITZ, 19. FEBRUAR 2010. Die Potsdamer Danpower-Gruppe will das insolvente Biokraftwerk in Bad Köstritz zum 1. März übernehmen. Damit ist es Insolvenzverwalter Rolf Rattunde gelungen, einen erfahrenen Betreiber von Biogasanlagen als Käufer für die WABIO Bioenergietechnik GmbH & Co. Biokraftwerk KG Bad Köstritz zu gewinnen. Danpower, die mehrheitlich den Stadtwerken Hannover gehört, will drei Millionen Euro in das Werk investieren und die bestehenden Arbeitsplätze erhalten. Als ehemaliger Hauptgesellschafter könnten die Stadtwerke Leipzig dieses Geschäft allerdings noch platzen lassen, wenn sie nicht bis Ende Februar auf damals bestellte Sicherungsrechte verzichten. Das Biokraftwerk, das umweltfreundlichen Strom durch die Verarbeitung von Biomasse erzeugt, hatte am 17. September letzten Jahres beim Amtsgericht Gera Insolvenz beantragt. Seither wird es von Insolvenzverwalter Rattunde fortgeführt. „Die mittelständische Unternehmensgruppe Danpower hat das überzeugendste Angebot vorgelegt. Es erfüllt alle Bedingungen der Gläubiger. Vor allem werden das bundesweit einzigartige Werk zur umweltfreundlichen Stromerzeugung sowie die bestehenden Arbeitsplätze erhalten. Die Fortführung des insolventen Betriebs und unsere Restrukturierung zahlen sich sowohl für die Region wie die Mitarbeiter und die Kunden aus. Danpower will das Biokraftwerk sanieren und die Anlagen verbessern. So kann der Betrieb langfristig wirtschaftlich arbeiten. Einzig die Leipziger Stadtwerke könnten als ehemalige Hauptgesellschafter und heutige Hauptgläubiger den Kauf noch verhindern, wenn sie nicht bis Ende Februar auf Sicherungsrechts am Vermögen der WABIO verzichten. In diesem Fall müsste der Kauf rückabgewickelt, die Anlage umgehend stillgelegt und die Mitarbeiter entlassen werden. Eine Stilllegung der Anlage würde bedeuten, dass die Anlage auch später nicht mehr angefahren werden kann und komplett entwertet wäre. Hinzu kämen erhebliche Stilllegungs- und Entsorgungskosten, für die die Insolvenzmasse nicht ausreicht. Dann bestünde die Gefahr, dass der Landkreis dafür aufkommen muss. Aber das kann eigentlich nicht im Interesse der Stadtwerke Leipzig sein,“ erklärte Insolvenzverwalter Prof. Rolf Rattunde von der Kanzlei Leonhardt Westhelle & Partner in Erfurt.

„Unsere Techniker haben das Biokraftwerk in Bad Köstritz unter die Lupe genommen. Das Werk entspricht an sich dem heutigen Stand der Technik, muss aber vor allem zu Ende gebaut und optimiert werden. Deshalb wollen wir drei Millionen Euro in Bad Köstritz investieren. Gegenwärtig erreicht die Anlage nicht die angestrebte Stromproduktion, da die derzeitige Biogaserzeugung lediglich für rund 40 Prozent der installierten elektrischen Leistung ausreicht. Erst wenn die Anlage komplett ist, kann sie auch wirtschaftlich betrieben werden. Nach der Übernahme werden sich unsere erfahrenen Techniker umgehend um die in der Vergangenheit aufgetretenen Geruchsprobleme kümmern,“ so Sven Schmieder, Geschäftsführer der Danpower GmbH. Die Potsdamer Unternehmensgruppe beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und ist überregional als Wärmeversorgungs- und Contractingunternehmen tätig.

Im Frühjahr 2007 war die Anlage in Bad Köstritz in Betrieb gegangen. Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. November 2009 wechselten 11 von 28 Mitarbeitern in eine Transfergesellschaft, zwei schieden aus. Auf einer Betriebsversammlung am Donnerstag informierte Insolvenzverwalter Rattunde die Mitarbeiter über den Käufer sowie den Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze.

Nähere Informationen:

Prof. Rolf Rattunde, Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt und Notar, Leonhardt Westhelle & Partner, Willy-Brandt-Platz 1 / im Erfurter Hof, 99084 Erfurt, Tel. 0361-3436-112, Fax 0361-3436- 200, erfurt@lwup.eu

www.lwup.eu

www.danpower-ekt.de

Dr. Jochen Mignat, Dr. Mignat PR, Am Hexenpfad 11, 63450 Hanau, Tel. 06181-50791-22, Fax 06181-50791-11, j.mignat@mignat.de

Verlagsadresse

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Aachener Straße 222

50931 Köln

Postanschrift

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Postfach 27 01 25

50508 Köln

Kontakt

T (0221) 400 88-99

F (0221) 400 88-77

info@rws-verlag.de

© 2024 RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Erweiterte Suche

Seminare

Rubriken

Veranstaltungsarten

Zeitraum

Bücher

Rechtsgebiete

Reihen



Zeitschriften

Aktuell