Meyer Insolvenzverwalter: Wesentlicher Sanierungsschritt für Georg von Opel - Brass-Gruppe übernimmt zentrale Standorte der Autohaus GVO GmbH

02.03.2011

Dem Insolvenzverwalter der Autohaus GVO GmbH ist ein maßgeblicher Sanierungsschritt gelungen. Wesentliche Standorte des Unternehmens im Großraum Frankfurt haben zum 01.03.2011 einen Investor gefunden. Der Geschäftsbetrieb der übernommenen Standorte wird nun durch die Automobil-Verkaufs-Gesellschaft Joseph Brass GmbH & Co. KG aus Aschaffenburg als zentralem Unternehmen der dort ansässigen Brass-Gruppe fortgeführt.

Die Geschäftsführung der Autohaus GVO GmbH hatte am 15.02.2010 beim zuständigen Amtsgericht Bielefeld Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Bielefeld hatte sodann Herrn Rechtsanwalt Stefan Meyer (Fachanwalt für Insolvenzrecht) durch Beschluss vom gleichen Tag zum vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der Autohaus GVO GmbH bestellt. Rechtsanwalt Meyer wurde daneben auch zum vorläufigen Insolvenzverwalter für diverse andere Unternehmen der MAG Metz Gruppe bestellt.

Die Autohaus GVO GmbH ist Teil der sog. MAG Metz Gruppe und betrieb bei Einleitung des Insolvenzverfahrens sieben Autohäuser an insgesamt sechs Standorten in Frankfurt/ Main, Offenbach, Neu-Isenburg, Eschborn, Würzburg und Porta Westfalica. Für die Autohaus GVO GmbH waren bei Verfahrenseinleitung 251 Mitarbeiter tätig. Bei der MAG Metz Gruppe handelt es sich um einen der bedeutenden deutschen Autohändler. In der Gruppe wurden bei Einleitung des Insolvenzverfahrens rd. 1.200 Mitarbeiter beschäftigt, der Gruppenumsatz betrug rd. 500 Mio. €. Die MAG Metz Gruppe handelte u.a. Kraftfahrzeuge der Marken Opel, Alfa Romeo, Cadillac, Chevrolet, Corvette, Honda, Hummer, Hyundai, KIA, Volkswagen und Audi.

Die Autohaus GVO GmbH kann auf eine langjährige Tradition zurückblicken. Das Unternehmen ist als Auffanggesellschaft aus der Insolvenz der Georg von Opel GmbH hervorgegangen. Bei der Georg von Opel GmbH handelt es sich um ein langjährig in der Region etabliertes Handelsunternehmen, dessen Gründung und Aufbau im Jahr 1936 durch die Familie des gleichnamigen Rüsselsheimer Autobauers vollzogen worden ist. Mit seinerzeit 27 Standorten und rund 750 Mitarbeitern hatte die Vorgängergesellschaft im Juni 2006 das Insolvenzverfahren eingeleitet. Eine auf sieben unselbstständige Niederlassungen reduzierte Unternehmensgruppe konnte im Jahr 2008 an die MAG Metz Gruppe veräußert werden.

Die Unternehmensgruppe wurde seit Februar 2010 ohne jede Einschränkung fortgeführt; der Insolvenzverwalter verantwortet die Unternehmensfortführung bis zum heutigen Tag. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten war stets die Darstellung einer dauerhaften und langfristigen Fortführungs- und Restrukturierungslösung für die gesamte MAG Metz Gruppe. Dem Insolvenzverwalter ist es bereits gelungen, für diverse Autohäuser der MAG Metz Gruppe in Ostwestfalen, im Rheinland und in Berlin Fortführungslösungen zu vereinbaren. So wurden z. B. die Rheinischen Standorte der MAG Metz GmbH in Bonn, Mettmann, Velbert, Benrath und Ratingen per 01.08.2010 durch Investoren übernommen. Für sämtliche Berliner und Brandenburger Standorte der MAG Metz GmbH ist gleichfalls die Darstellung einer Sanierungslösung per 01.01.2011 gelungen. Zwischenzeitlich konnte mit der Automobil-Verkaufs-Gesellschaft Joseph Brass GmbH & Co. KG aus Aschaffenburg auch für die Standorte Hanauer Landstrasse in Frankfurt, Neu-Isenburg und Offenbach per 01.03.2011 eine Fortführungslösung vereinbart werden. Mit Durchführung entsprechender Unternehmenskaufverträge findet sich zugleich eine Lösung für den bisherigen Hauptstandort der Unternehmensgruppe an der Frankfurter Frankenallee. Bereits im Vorfeld der Insolvenzeinleitung hatte der Eigentümer der Immobilie Frankenallee unumkehrbar entschieden, diesen Standort einer geänderten Nutzung zuzuführen und den Mietvertrag mit der Autohaus GVO GmbH per 01.03.2011 zu beenden. Ein maßgeblicher Teil der bislang in der Frankenallee beschäftigten Mitarbeiter wird nunmehr durch die Brass-Gruppe übernommen. Noch in diesem Jahr wird die Brass-Gruppe von dem bisherigen Standort an der Hanauer Landstraße an einen neu errichteten Opel-Standort in unmittelbarer Nachbarschaft wechseln. Die Brass-Gruppe selbst kann als Investorin auf eine 75-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken, sie betreibt als einer der bedeutenden deutschen Opel- Händler 28 Autohäuser in Hessen und Bayern.

Mit Darstellung der Fortführungslösung bietet nicht nur für alle aktiven Standorte der Autohaus GVO GmbH eine gute Perspektive, zudem kann dort ein wesentlicher Teil der Arbeitsplätze erhalten werden. Der Insolvenzverwalter hat mit der Brass-Gruppe vereinbaren können, dass diese trotz Schließung des Standorts Frankenallee mehr als 50 % der in Frankfurt, Neu-Isenburg und Offenburg beschäftigten Mitarbeiter übernimmt. Die Sanierung wird in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit durch eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft begleitet, mit deren Hilfe nicht übernommenen Mitarbeitern der Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt erleichtert wird. Der Darstellung dieser umfassenden Sanierungslösung sind mehrmonatige und intensive Verhandlungen vorausgegangen. Diese Verhandlungen wurden durch den Betriebsrat des Unternehmens, durch die IG Metall und ebenso durch die Unternehmensleitung der Adam Opel AG eng und konstruktiv begleitet.

Herr Rechtsanwalt Meyer hierzu: „Allen Beteiligten war bereits bei Verfahrenseinleitung klar, dass die Autohaus GVO GmbH aufgrund ihrer problematischen Sanierungsvorgeschichte und ebenso aufgrund der schwierigen Immobiliensituation ganz erhebliche Herausforderungen bieten würde. Trotzdem konnte jetzt für den Großraum Frankfurt eine fundierte Fortführungslösung vereinbart werden. Das Unternehmenskonzept der Brass-Gruppe bietet eine gute Basis, um den Übernahmestandorten eine langfristige und erfolgreiche Zukunft zu bieten.

Unter Einbindung der Adam Opel AG haben wir mit der Brass-Gruppe eine Lösung vereinbaren können, die dem Insolvenzverwalter für eine uneingeschränkte Fortführung auch der verbleibenden Standorte in Eschborn und Würzburg hinreichend Raum bietet. Ziel des Insolvenzverwalters bleibt es, nunmehr für den Frankfurter Westen und für den Raum Würzburg ebenfalls eine dauerhafte Perspektive zu finden. Auch insoweit bin ich sehr zuversichtlich.

Bei meinen Sanierungsbemühungen bin ich von den Mitarbeitern, dem Betriebsrat, der IG Metall und ebenso von der Adam Opel AG in außerordentlich und bemerkenswert positiver und konstruktiver Art und Weise unterstützt worden. Unter schwierigen Rahmenbedingungen haben die Mitarbeiter dem Personalkonzept des Insolvenzverwalters mit einer Quote von mehr als 95 % zugestimmt. Betriebsrat und IG Metall haben beeindruckend unter Beweis stellen können, dass sich die energische Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen gleichwohl mit wirtschaftlich sinnvollen Erwägungen verbinden lässt. Hervorzuheben bleibt eine engagierte und kreative Unterstützung durch die Adam Opel AG, von deren Seite die Reorganisation des Händlernetzes mit hohem Einsatz begleitet wurde. Somit ist im Ergebnis dieser Sanierungserfolg den gemeinsamen Bemühungen aller Beteiligten zu verdanken.“

Die überörtliche Sozietät MEYER Rechtsanwälte Insolvenzverwalter ist an den Standorten Berlin, Lübbecke, Lübbecke und Hannover tätig. Die Sozietät verfügt über eine langjährige Expertise bei der Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen sowie auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung.

Lübbecke, den 01.03.2011

gez.
Meyer
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Insolvenzrecht

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