Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen: Insolvenzverfahren über Euroboden GmbH eröffnet

02.11.2023

• Amtsgericht München eröffnet Insolvenzverfahren über Euroboden GmbH

• Delisting der Unternehmensanleihen

• Geschäftsbetrieb soll zur bestmöglichen Verwertung der Immobilien zunächst bis Ende 2024 in geringerem Umfang aufrechterhalten werden

München, 31. Oktober 2023 – Das Amtsgericht München hat am Montag das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Euroboden GmbH aus Grünwald bei München eröffnet und den Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Oliver Schartl von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen (München) zum Insolvenzverwalter bestellt. Im August hatte das Gericht Rechtsanwalt Schartl bereits zum vorläufigen Insolvenzverwalter in dem Verfahren bestellt. Bei der Euroboden GmbH handelt es sich um einen Immobilienprojektentwickler und Bauträger von hochwertigen Wohn- und Bauprojekten mit dem Fokus auf München und das Münchner Umland sowie Berlin.

Ferner haben die Geschäftsführung der Euroboden GmbH und der Insolvenzverwalter am Dienstag beschlossen, die Einbeziehung der beiden Euroboden-Anleihen in den Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse (Quotation Board) zu kündigen. Die Gesellschaft wird die erforderlichen Maßnahmen für das Delisting der beiden Euroboden-Anleihen unverzüglich vornehmen. Der letzte Handelstag für die Inhaberschuldverschreibungen der Euroboden-Anleihen im Freiverkehr an der Frankfurter Wertpapierbörse wird voraussichtlich der 13. Dezember 2023 sein. Der Beschluss zum Delisting erfolgte insbesondere vor dem Hintergrund der mit der Einbeziehung zum Börsenhandel verbundenen und der wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft nicht mehr angemessenen Kosten.

Wie Insolvenzverwalter Oliver Schartl am Dienstag mitteilte, ist geplant, sämtliche Immobilienprojekte innerhalb der Euroboden-Konzerngruppe, möglichst über die eigene Vertriebsstruktur auf der Ebene der Konzernmutter Euroboden GmbH, in Kooperation mit geeigneten Maklerhäusern zu verkaufen. „Wir beabsichtigen, den Geschäftsbetrieb der Euroboden GmbH mit einem hoch motivierten Kernteam zunächst bis Ende 2024 aufrechtzuerhalten, um eine bestmögliche Verwertung der Immobilien im Interesse der jeweiligen Gläubigergruppen zu gewährleisten“, sagte Schartl. Dies gelte sowohl für die Immobilienprojekte der solventen als auch der zwischenzeitlich insolventen Projektgesellschaften. Im Kernteam sollen neben einem Geschäftsführer noch 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in München und Berlin weiter beschäftigt werden; bei Insolvenzantragstellung waren es 47 Beschäftigte.

Von den rund 60 Tochtergesellschaften der Euroboden GmbH haben inzwischen 32 Gesellschaften einen Insolvenzantrag gestellt. Darunter sind 15 Projektgesellschaften, die werthaltige Immobilienentwicklungsprojekte halten. Zudem halten unter den Konzerngruppengesellschaften noch elf solvente Gesellschaften werthaltige Immobilienentwicklungsprojekte. Dazu zählt insbesondere die Projektgesellschaft Euroboden Lion-Feuchtwanger Straße in Berlin. Das Wohnbauprojekt mit 124 Einheiten, das bereits zu einem Großteil realisiert ist, soll nach Angaben von Insolvenzverwalter Schartl bis Mitte 2024 fertiggestellt werden.

Die Euroboden GmbH hatte am 11. August 2023 einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens aufgrund von drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt. Das Unternehmen war vor allem aufgrund gestiegener Bau- und Finanzierungskosten, dem Anstieg der Bauzinsen sowie aufgrund von Nachfrageeinbrüchen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.

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