Nieding + Barth: Wölbern-Geschädigte haben etliche Handlungsalternativen – Beim Faktor Zeit gilt allerdings ohne Ausnahme: Es ist Eile geboten!

26.09.2013

Frankfurt, 25. September 2013 – Vorgestern durchsuchten Beamte der Hamburger Staatsanwaltschaft und des Landeskriminalamtes die Büros des Fondsemissionshauses Wölbern sowie die Wohnräume von Wölbern-Chef Heinrich Maria Schulte. Die Ermittler werfen Schulte gewerbsmäßige Untreue in mehr als 300 Fällen vor. Er soll aus den Wölbern-Fonds rund 137 Millionen Euro unrechtmäßig abgezweigt haben, wovon 37 Millionen Euro direkt bzw. auf Umwegen auf einem seiner Privatkonten gelandet sein sollen. Schulte selbst wurde aufgrund bestehender Fluchtgefahr vorläufig festgenommen.

„In einigen Medienberichten wird der Eindruck erweckt, der einzelne Anleger könne nichts bewirken. Dem widersprechen wir“, erklärt Andreas Lang, Vorstand der Rechtsanwalts-AG Nieding + Barth, denn: „Es ist davon auszugehen, dass bei der Durchsuchung auch Vermögenswerte sichergestellt wurden. Die Staatsanwaltschaft ist verpflichtet, diese zu veröffentlichen. Geschädigte Anleger, die möglichst schnell einen Titel erwirken, haben hier durchaus die Chance, einen Teil ihres Geldes zurück zu bekommen. Allerdings ist Eile geboten, denn es gilt ein strenges Prinzip der Reihenfolge. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“

Mögliche Anspruchsgegner sieht der Anwalt nicht allein im Wölbern-Chef Schulte, sondern auch in den Treuhändern, die in vielen Fällen ebenfalls Teil der Wölbern-Gruppe sind. „Regelmäßig sind Treuhänder verpflichtet, die Verwendung der Anlegergelder zu überwachen. Sollte sich der Vorwurf der Untreue bestätigen, stellt sich die Frage, ob die Treuhandgesellschaften nicht aus ihrer Verbundenheit zur Wölbern-Gruppe ihr Pflichten verletzt, bzw. es Herrn Schulte nicht zu leicht gemacht haben“ so Lang. Denkbar seien Ansprüche auch gegen die Mittelverwendungskontrolle, die in der Investitionsphase prüft, ob die eingeworbenen Gelder prospektgemäß verwendet werden. Dies waren bei den Wölbern Fonds in der Regel Rechtsanwaltskanzleien oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.

Seit 1993 hat Wölbern nach eigenen Angaben 97 Fonds mit einem Investitionsvolumen von rund 3,8 Milliarden Euro emittiert. Unter anderem vertrieben die Commerzbank, Citibank und Sparkassen die Fonds. Wie auch sonst bei geschlossenen Beteiligungen üblich, hat Wölbern dem Vertrieb in der Regel üppige Vertriebsprovisionen angeboten. „Sofern der Vertrieb über Banken gelaufen ist, hätten die Banken auf diese Vertriebsprovisionen hinweisen müssen. Wo dies nicht der Fall war, bestehen für die Anleger Möglichkeiten, die Investition rückgängig zu machen“, sagt Lang.

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