Niering Insolvenzverwaltungen: Palla Creativ muss sich aus Sachsen zurückziehen
Niering Insolvenzverwaltungen
- Rettungsbeihilfe des Freistaates Sachsen bis heute nicht ausgezahlt
- Geschäftsbetrieb in St. Egidien muss eingestellt werden
- Standort Aachen soll erhalten bleiben
St. Egidien/Aachen, 24. März 2009
Trotz intensiver Sanierungsanstrengungen des Insolvenzverwalters und der Geschäftsführung
der Palla Creativ Textiltechnik GmbH & Co. KG steht der Standort St. Egidien/Sachsen
unmittelbar vor der Schließung.
„Trotz der schriftlichen Zusage des zuständigen Staatssekretärs vom 29. Januar 2009 wurde die
Rettungsbeihilfe in Höhe von 4 Millionen Euro bis heute nicht ausgezahlt“, sagt Insolvenzverwalter
Christoph Niering. „Aufgrund der nunmehr fast zweimonatigen Verzögerung waren wir
nicht einmal mehr in der Lage, unseren Kunden und Lieferanten den kurz- und mittelfristigen
Fortbestand des modernsten Produktionswerks der Bekleidungsindustrie in Europa glaubhaft zu
versichern “, so der Insolvenzverwalter weiter.
Von der Schließung des Standortes St. Egidien sind unmittelbar 465 Mitarbeiter, davon 45
Auszubildende betroffen. Mittelbar betrifft das Ausbleiben der Bürgschaft mindestens weitere 300
Arbeitnehmer in Zulieferbetrieben. Die Produktion der Palla Creativ in Sachsen wird nun
voraussichtlich schrittweise bis zum 30. Juni 2009 auslaufen. „Die derzeit noch bestehenden und
auch die kurzfristig eingehenden Aufträge werden wie bestellt ausgeführt“, so Niering.
Peter Recker, der Geschäftsführer der Palla Creativ Textiltechnik GmbH & Co. KG, fügt hinzu:
„Wir machen den Freistaat Sachsen nicht für die allgemeine Wirtschaftskrise verantwortlich. Doch
allen Beteiligten muss klar gewesen sein, dass gerade angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise
in einem Insolvenzverfahren schnelles und unbürokratisches Handeln das Gebot der
Stunde ist. Wir haben nicht mehr und nicht weniger erwartet, als dass der Freistatt zu seiner
schriftlichen Zusage steht. Nun wurden uns auf der Zielgeraden unserer Sanierungsanstrengungen
unerwartet Knüppel zwischen die Beine geworfen. Der Freistaat will seine Beihilfe
mit überdurchschnittlichen hohen Zinsen und übertriebenen Sicherheiten abgedeckt sehen.“
Bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren hatten Recker und Niering gemeinsam mit den
Gesellschaftern, den Lieferanten und dem Betriebsrat sehr sorgfältig und sehr aufwändig einen
Rettungsplan ausgearbeitet, der alle Aspekte der Anforderungen der Europäischen Union für
Beihilfen berücksichtigt. Dieser Plan wurde durch externe Wirtschaftsprüfer bestätigt und bereits
vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens dem Wirtschaftsministerium im Januar 2009 vorgelegt.
Daraufhin habe das Wirtschaftsministerium schriftlich die Gewährung der Rettungsbeihilfe
zugesagt.
Geschäftsführung und Insolvenzverwalter werden nun den Geschäftsbetrieb im reduzierten
Umfang vom Standort Aachen aus fortführen, um so viele Arbeitsplätze wie jetzt noch möglich
sowie das Fachwissen und die Fertigkeiten der Mitarbeiter und des Unternehmens zu erhalten.
Die Mitarbeiter, der Betriebsrat sowie die Vertreter der Gewerkschaften, die sich berechtigte
Hoffnungen auf den Fortbestand ihres Unternehmens gemacht hatten wurden persönlich von der
Geschäftsführung und dem Insolvenzverwalter über die aktuelle Situation und die Schließung des
Werkes in St. Egidien informiert.
Palla Creativ Textiltechnik GmbH & Co. KG
Peter Recker und Christoph Königs
Niederforstbacher Straße 80 – 84
52078 Aachen
Niering Insolvenzverwaltungen
Insolvenzverwalter Dr. Christoph Niering
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