Pohlmann Hofmann: Automobilzulieferer RÄUCHLE schließt Sanierung ab

28.11.2019

- Sanierungsplan einstimmig angenommen

- Insolvenzquote von 50%

Der Dietenheimer Präzisionsteilehersteller Räuchle GmbH + Co. KG befand sich seit Dezember 2018 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Durch Beschluss vom 20.11.2019 beendete das Amtsgericht Ulm nun offiziell das Insolvenzverfahren und entlässt Räuchle nach erfolgreicher Sanierung über einen Insolvenzplan aus der Insolvenz. Zuvor hatten im September 2019 die Gläubiger einstimmig einen Insolvenzplan angenommen, der für unbesicherte Gläubiger eine überdurchschnittliche Quote von voraussichtlich rund 50 % erwarten lässt.

Die Räuchle GmbH + Co. KG stellt als mittelständischer Automobilzulieferer Präzisionsteile aus Stahl und Aluminium her und beschäftigt an ihrem Standort in Dietenheim über 300 Mitarbeiter. Das Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz in einer Größenordnung von rund EUR 50,0 Mio. Wegen rückläufiger Abrufe von Kundenseite im Sommer 2018 musste RÄUCHLE am 06.12.2018 einen Insolvenzantrag stellen. Noch am selben Tag hatte das Insolvenzgericht Ulm die Eigenverwaltung angeordnet. RÄUCHLE wurde seither von einem mehrköpfigen Team der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz um den Sanierungsexperten Christian Plail beraten. Zum Sachwalter, der das Verfahren überwachte und begleitete, wurde der Fachanwalt für Insolvenzrecht Dr. Matthias Hofmann von der Kanzlei Pohlmann Hofmann bestellt.

Im März 2019 wurde mit der Finanzholding DUBAG ein Investor gefunden

Bereits im März 2019 hatte RÄUCHLE die Erfolgsmeldung verkünden können, mit der Finanzholding DUBAG eine am langfristigen Erhalt des Unternehmens interessierte Investorin gefunden zu haben. Nach weiteren Sanierungsmaßnahmen und nach Vorbereitung eines Insolvenzplans, der insbesondere die Höhe der an die Gläubiger zu leistenden Zahlungen regelt, konnte der Insolvenzplan im Sommer 2019 dem Insolvenzgericht vorgelegt werden. Im Rahmen einer Gläubigerversammlung im September 2019 haben über 300 dort anwesende oder vertretene Gläubiger über den Insolvenzplan abgestimmt und diesen einstimmig genehmigt. Der Insolvenzplan ist inzwischen wirksam geworden, so dass das Amtsgericht Ulm das Insolvenzverfahren plangemäß aufheben konnte.

Gutes Ergebnis trotz hoher Komplexität

„Trotz hoher Komplexität konnten wir das Verfahren zu einem für die Gläubiger, aber auch für das Unternehmen, seine Mitarbeiter und Geschäftspartner sehr guten Ergebnis führen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen, den Beratern der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz und meinem Team und mir lief vorbildlich. Die gute Kooperation aller Beteiligter hat zu der letztlich erreichten Insolvenzquote von voraussichtlich rund 50 % auf unbesicherte Forderungen beigetragen, mit der die Gläubiger gerade im Vergleich zu anderen Fällen sehr zufrieden sein können.“, so der Sachwalter Dr. Matthias Hofmann, der die Restrukturierung in den vergangenen zehn Monaten begleitet und überwacht hat. „Trotz des schwierigen Marktumfelds in der Automotive-Branche konnten wir RÄUCHLE im gesamten Verfahren gut auslasten und für die Zukunft aufstellen. Den Mitarbeitern, den am Verfahren beteiligten Banken und den Lieferanten und Kunden von RÄUCHLE gilt unser Dank für die Unterstützung in der Eigenverwaltung.“ ergänzt Rechtsanwalt Christian Plail von der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz.

Mark Haberkorn wird neuer Geschäftsführer

Mit Abschluss der insolvenzrechtlichen Sanierung übernimmt anstelle des in den verdienten Ruhestand scheidenden Geschäftsführers Willi Gaule der neu bestellte Geschäftsführer Mark Haberkorn die Führung bei RÄUCHLE. Gemeinsam mit der Investorin DUBAG und deren Management-Team um Dr. Michael Schumann will Haberkorn RÄUCHLE in die Zukunft führen. Hierzu DUBAG-Managing Director Dr. Michael Schumann: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem motivierten Team bei RÄUCHLE. Unser gemeinsames Ziel ist es, RÄUCHLE in den kommenden Monaten und Jahren noch besser am Markt aufzustellen – sowohl im Automotive-Bereich, als auch in anderen Branchen.“

RÄUCHLE ist gut aufgestellt und plant Umsatzwachstum

Die RÄUCHLE-Kunden haben die Phase der Eigenverwaltung weitgehend nicht zu spüren bekommen. Die Zusammenarbeit mit den Kunden lief reibungslos. Einige Kunden haben in den vergangenen Monaten teils sogar neue Aufträge erteilt, so dass RÄUCHLE im Jahr 2019 sein Umsatzniveau von rund EUR 50,0 Mio. wird halten können und für künftige Jahre – gegen den Markttrend – Umsatzsteigerungen plant.

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