Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning: Neue Hoffnung für Adessa - zahlreiche potenzielle Investoren zeigen Interesse

05.06.2009

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning

• Nachdem die Sahinler-Group ihren Rückzug bei Adessa bekannt gab,

meldeten sich zahlreiche neue Interessenten

• Insolvenzverwalter Professor Rolf-Dieter Mönning hat daraufhin

geordnetes Bieterverfahren eingeleitet

• Erste Interessenten prüfen bereits Bücher des Unternehmens, Ergebnisse

noch im Laufe des Sommers erwartet

Aachen/Würselen, 04. Juni 2009 – Der Insolvenzverwalter über das Vermögen der

Adessa Moden GmbH, Professor Rolf-Dieter Mönning, hat ein geordnetes Bieterverfahren

eingeleitet.

Möglich wurde dieser Investorenprozess, da zahlreiche neue potenzielle Investoren ihr

ernsthaftes Interesse an einer Übernahme von Adessa bekundet hatten, nachdem

Insolvenzverwalter Mönning erst vor Wochenfrist bekannt geben musste, dass der

Geschäftsbetrieb des Modefilialisten bis zum Herbst 2009 eingestellt werden muss. Als

Gründe für die Schließung nannte Mönning dramatische Umsatzeinbrüche in den Filialen

seit Insolvenzeröffnung Anfang April 2009 und die Bekanntgabe der Sahinler-Group, dass

die Gruppe als Gesellschafter – entgegen Ihrer Antragsstellung auf Eigensanierung bei

Gericht – für 2009 nicht mehr in der Lage ist, weiter anfallende Verluste sowie einen

Insolvenzplan für Adessa zu finanzieren. Auf diese Bekanntgabe des Gesellschafters

musste Mönning aus insolvenzrechtlichen Gründen sofort reagieren und hat deshalb

umgehend das Schließungsszenario eingeleitet.

„Nachdem den Markteilnehmern vergangene Woche klar wurde, dass wir Adessa aus der

Sahinler Group herauslösen, da der Gesellschafter trotz Zusagen keine ausreichende

Unterstützung für ein Insolvenzplanverfahren liefert, sahen potenzielle Investoren ihre

Chance“, sagt Insolvenzverwalter Mönning. „Sollte der Investorenprozess erfolgreich

abgeschlossen werden, können doch noch so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten

werden“, sagt Mönning weiter.

Erste Gespräche mit potenziellen Investoren, darunter sowohl Finanz- als auch strategische

Investoren, habe er bereits geführt. „Wir geben allen ernsthaft Interessierten nun die

Möglichkeit, die Zahlen und Daten des Unternehmens sehr genau zu prüfen“, sagt Mönning.

Mit einem Ergebnis rechnet Mönning noch bis zum Spätsommer.

Den nun eröffneten Investorenprozess führt Mönning im geordneten Bieterverfahren durch.

Er will so die bestmögliche Lösung für das Unternehmen und die Gläubiger erzielen. „Die

potenziellen Investoren müssen uns ein für alle Beteiligten überzeugendes Gesamtkonzept

präsentieren“, sagt Mönning. Zusammen mit den Gläubigervertretern würde über das

plausibelste und nachhaltigste Konzept entschieden.

Adessa sei durch die im bisherigen Insolvenzverfahren eingeleiteten

Sanierungsmaßnahmen kostenoptimiert. „Die Marke Adessa hat bei Kunden einen guten

Ruf“, sagt Mönning. Für einen Investor, der ein gutes inhaltliches Konzept und ausreichend

Atem hat, um die allgemeine Wirtschaftskrise zu durchstehen, sei das Unternehmen sehr

interessant.

Mönning sieht Chancen, dass er sich bis zum Spätsommer mit einem Investor über die

Übernahme von Adessa einigen kann. Ziel sei es, möglichst viele der bis heute

fortgeführten 89 Filialen an einen Investor zu übertragen. Er schließt dabei zum jetzigen

Zeitpunkt allerdings nicht aus, dass es auch zur Übernahme einzelner Filialen an

verschiedene Investoren kommen kann.

Über das bisherige Insolvenzverfahren

Die Geschäftsführung von Adessa hatte Anfang Februar 2009 beim zuständigen

Amtsgericht in Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das

Amtsgericht hatte daraufhin Professor Dr. Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen

Insolvenzverwalter bestellt. Ein wesentlicher Grund für den Insolvenzantrag wegen

drohender Zahlungsunfähigkeit war der starke Umsatzrückgang durch die allgemeine

schlechte Wirtschaftslage. Zum 1. April 2009 eröffnete das Amtsgericht das

Insolvenzverfahren und bestellte Mönning zum Insolvenzverwalter. Wesentliche

Voraussetzung für die Fortführung des Geschäftsbetriebs in den ersten Wochen der

Insolvenz war es, dass Mönning sich mit wesentlichen Beteiligten – allen voran den

Lieferanten – verständigen konnten und der Adessa-Gesellschafter Kemal Sahin zum

damaligen Zeitpunkt seine weitere Unterstützung zugesichert hatte. Darüber hinaus

wurden Sanierungsmaßnahmen eingeleitet, in Folge dessen 47 Filialen spätestens zum

1. Juli 2009 geschlossen und 280 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten. 35 dieser Filialen

wurden bereits geschlossen, sechs dieser Filialen wurden von dem strategischen Investor

NKD übernommen und sechs Filialen werden derzeit noch fortgeführt und sind somit

Bestandteil des neu eingeleiteten Investorenprozesses.

Mitte Mai sah sich Insolvenzverwalter Mönning dann gezwungen, aufgrund eines weiteren

Umsatzeinbruchs in den Filialen die Schließung des gesamten Geschäftsbetriebs

einzuleiten. Bis zum Spätherbst sollten dann auch die 83 von Mönning fortgeführten Filialen

mit 620 Beschäftigten (inkl. Firmensitz) ihren Geschäftsbetrieb einstellen, da ein

Insolvenzverwalter im Insolvenzverfahren keine Verluste erwirtschaften darf und der

Gesellschafter nicht mehr in der Lage war, Verluste auszugleichen sowie einen

Insolvenzplan zu finanzieren. Damit war der Antrag des Gesellschafters bei Gericht hinfällig,

dass er die Reorganisation von Adessa durch ein Insolvenzplanverfahren durchführen will.

Über Adessa

Die Adessa Moden GmbH versteht sich als Familienausstatter, der von topmodischen

Kinderartikeln über günstige Basics bis hin zu Damen und Herrenmode ein in sich

abgerundetes Sortiment anbietet. Adessa vertreibt DOB, HAKA, Young Fashion,

Sportswear und Jeanswear. Die Filialen wurden entsprechend moderner Konzepte für die

Ladeneinrichtung konzipiert und reflektieren den deutlich hochwertigeren Anspruch des

Sortiments im konsumigen Bereich. Das 1986 gegründete Einzelhandelsunternehmen hat

etwa 200 Filialen in Deutschland, Österreich, Schweiz und Slowenien. In Österreich und der

Schweiz wurde ebenfalls Insolvenzantrag gestellt. In Deutschland hatte das Unternehmen

bei Insolvenzantragstellung etwa 130 Filialen. Durchschnittlich sind in den Filialen 5

Mitarbeiter beschäftigt. Am Standort in Würselen bei Aachen beschäftigte das Unternehmen

bei Insolvenzantragsstellung etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt hatte

das Unternehmen bei Insolvenzantragsstellung etwa 900 Beschäftigte in Deutschland. Das

Unternehmen erwirtschaftete 2008 europaweit einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro.

Die Adessa Moden GmbH ist das einzige Einzelhandelsunternehmen der weltweit

operierenden Sahinler Group. Weder die Holding noch die Schwestergesellschaft Santex

Moden GmbH sind von der Insolvenz betroffen. Adessa bezieht etwa 80 Prozent seiner

Produkte von Fremdfirmen und nicht aus der eigenen Unternehmensgruppe.

Insolvenzverwalter:

Rechtsanwalt Prof. Dr. Rolf-Dieter Mönning

Kanzlei Mönning & Georg

Jülicher Str. 116

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