Schultze & Braun: Frankfurter Rundschau - Verkaufsgespräche in der Endphase

01.02.2013

Zwei potenzielle Investoren haben Interesse bekundet / Finanzierung für Transfergesellschaft gesichert / FR kann weiter erscheinen / Schmitt: „Verhandlungen können aber noch scheitern“

Frankfurt/Main. Der Investorenprozess für die Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH ist in die entscheidende Phase eingetreten. „Zurzeit sind wir noch im Gespräch mit zwei potenziellen Investoren, die ernsthaftes Interesse an der Über-nahme von Teilen des Unternehmens bekundet haben“, teilte der vorläufige Insol-venzverwalter Frank Schmitt von der Kanzlei Schultze & Braun heute mit. Schmitt wies jedoch erneut darauf hin, dass er sich verpflichtet habe, keine Angaben zu den Namen der Interessenten zu machen. Schmitt wird heute Vormittag die Mitarbeiter über den Stand der Dinge unterrichten und anschließend vor die Presse treten.

Ein deutscher Investor möchte die Frankfurter Rundschau in gewohntem Umfang fortführen und die dafür notwendige Anzahl von Mitarbeitern in der Redaktion be-schäftigen. Dies würde bedeuten, dass rund 400 Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz ver-lören. Um diesen Mitarbeitern eine Perspektive zu bieten, hat Schmitt die Schaffung einer Transfergesellschaft auf den Weg gebracht. Da die insolvente Gesellschaft aber nicht in der Lage ist, die entsprechende Finanzierung aufzubringen, hat Schmitt bereits gestern Gespräche mit den Gesellschaftern aufgenommen, um diese zur Be-reitstellung der nötigen Mittel zu bewegen, was auch gelang; noch gestern Abend haben die Mediengruppe M. DuMont Schauberg (MDS) und die SPD-Medienholding ddvg zugesagt, sich in beträchtlicher Höhe zu beteiligen.

Sollte es zu einem Vertragsabschluss mit dem deutschen Investor kommen, würde der Betriebsübergang zum 1. März erfolgen. Die Mitarbeiter der Redaktion, die nicht übernommen würden, könnten voraussichtlich spätestens zu diesem Zeitpunkt in die Transfergesellschaft wechseln. In der Druckerei in Neu-Isenburg würde noch bis En-de März der Druck des Handelsblatts erfolgen, der Druck der Frankfurter Rundschau bis Ende April. Solange würde der dortige Betrieb noch aufrechterhalten. Anschlie-ßend könnten auch die dortigen Mitarbeiter nach und nach die Transfergesellschaft in Anspruch nehmen.

Der zweite Interessent ist ein ausländisches Medienunternehmen, die Firma Estetik Yayincilik, die eine Übernahme von Verlag und Druckerei anstrebt, wobei auch hier ein ganz wesentlicher Teil der Arbeitnehmer entlassen werden müsste. Das Unter-nehmen hat bisher sein Interesse allerdings nur in formloser, unverbindlicher Form erklärt. Dennoch hat sich der Gläubigerausschuss am Montag intensiv damit ausei-nandergesetzt. Das Kaufpreisangebot war jedoch wesentlich zu niedrig, die Zah-lungsmodalitäten nicht akzeptabel. Auch erfolgte kein Angebot für die Unterlegung des Kaufpreises mit Sicherheiten. Hinzu kam, dass das vorgelegte Konzept in keiner Weise tragbar war, und zwar sowohl bezüglich der Kosten- als auch der Personal-planung. Schmitt betonte jedoch, dass er auch jetzt noch mit jedem gerne in Ver-handlungen treten werde, der ein belastbares, ernsthaftes Angebot vorlege.

Das zuständige Insolvenzgericht wird voraussichtlich das Insolvenzverfahren am 1. Februar eröffnen. Da bis dahin die Verkaufsverhandlungen aller Voraussicht nach noch nicht abgeschlossen sein werden, hat der Gläubigerausschuss der Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH bereits am Montag zugestimmt, das insolven-te Unternehmen vorerst über den 1. Februar hinaus fortzuführen. Damit kann die Frankfurter Rundschau auch über den 31. Januar hinaus weiter erscheinen. Der Gläubigerausschuss folgte damit einem Vorschlag des vorläufigen Insolvenzverwal-ters. Schmitt erhält damit zusätzliche Zeit, um die laufenden Verkaufsgespräche zum Abschluss zu bringen.

Schmitt wies abschließend darauf hin, dass der Ausgang der laufenden Investoren-gespräche noch offen sei. Die Verhandlungen könnten auch noch scheitern. „Ich bin aber guten Mutes“, sagte er.

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Telefon: 07841/708-128 oder 0151/18201456
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Pressemitteilung unter:

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Die Schultze & Braun Rechtsanwaltsgesellschaft für Insolvenzverwaltung mbH be-schäftigt sich seit über 35 Jahren mit allen Fragen der Insolvenz- und Zwangsverwal-tung. Bundesweit ist Schultze & Braun an 36 Standorten tätig, es werden jährlich Hunderte von Insolvenzverfahren bearbeitet – von der Privatinsolvenz bis zur interna-tionalen Großinsolvenz.

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