Lichtenau. Die Wild design GmbH hat gestern beim Amtsgericht Baden-Baden Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht Ferdinand Kießner von Schultze & Braun. Der Geschäftsbetrieb der Wild design GmbH wird trotz Antragstellung ohne Einschränkungen fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der 50 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld bis Ende April abgesichert.

Als Insolvenzursache nannte das Unternehmen unerwartete Umsatzeinbrüche in den vergangenen Monaten. Der Wild design GmbH droht deshalb die Zahlungsunfähigkeit.

Vorrangiges Ziel des vorläufigen Insolvenzverwalters ist es nun, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Derzeit verschafft sich Kießner ein Bild von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens. „In intensiven Gesprächen mit dem Management, dem Betriebsrat, den Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten werden wir alle denkbaren Chancen des Unternehmens auf eine erfolgreiche Sanierung genau prüfen“, sagt Kießner.

Das Unternehmen wurde 1924 von Firmengründer Otto Wild als Spezialist für die Produktion von Displays, Holz-Etuis und Präsentationsmaterialien gegründet. Kerngeschäft ist die Entwicklung und Herstellung hochwertiger Etuis, beispielsweise für Uhren, Schreibgeräte, Münzen oder Schmuck. Wild design bietet seinen Kunden umfassende Dienstleistungen von der Entwicklung über die Produktion bis zur Logistik. Zum Produktspektrum gehören sowohl ein Eigensortiment an Etuis in flexiblen Stückzahlen als auch auf den Kunden zugeschnittene individuelle Verpackungslösungen, die in hohen Stückzahlen hergestellt werden können. Im Jahr 2000 verlagerte Wild seinen Unternehmenssitz von Pforzheim ins badische Lichtenau (Kreis Rastatt). 2002 übernahm der heutige Geschäftsführer Reinhard Eichenberger mittels Management-Buy-Out die Wild design GmbH.