Stellungnahme des vorläufigen Insolvenzverwalters der Knaus Tabbert Group, Dr. Michael Jaffé, zu Äußerungen des Landrats Erich Pipa

30.10.2008

Jaffé & Kollegen

“Wir begrüßen grundsätzlich jede Initiative, die dem Ziel einer Fortführungslösung für

die Standorte des Unternehmens in Jandelsbrunn und Mottgers zu finden, förderlich

ist. Jeder seriöse Interessent ist deshalb herzlich willkommen, sich an dem jetzt

angelaufenen internationalen Investorenprozess zu beteiligen. Er wird unverzüglich

nach Unterzeichnung einer üblichen Verschwiegenheitserklärung ein ausführliches

Informationsmemorandum sowie einen Prozessbrief erhalten. Eine Herausgabe von

vertraulichen Geschäftsunterlagen außerhalb des geordneten Investorenprozesses ist

jedoch nicht möglich, da sonst möglicherweise nicht nur einzelne Standorte sondern

das Gesamtunternehmen durch das Bekanntwerden von Geschäftsgeheimnissen

massiv Schaden nehmen könnten. Dies würde zwingend zu Schadenersatzpflichten

führen und darüber hinaus ernsthafte Investoren eher abschrecken, für die ein

geordneter und professioneller Investorenprozess Grundvoraussetzung ist.

Vor diesem Hintergrund möchte ich auch einige Äußerungen des Landrats des Main-

Kinzig-Kreises, Herrn Erich Pipa, richtig stellen:

Entgegen den von ihm gegenüber der Presse gemachten Ausführungen haben wir ihn

sehr wohl über den aktuellen Stand des vorläufigen Insolvenzverfahrens und der

Investorensuche informiert. Diesbezüglich hat sich Herr Pipa übrigens in einem

Schreiben vom 20. Oktober ausdrücklich bei uns für die ausführlichen Informationen

bedankt.

Es ist weiter unrichtig, dass wir seinen Bitten um Rückruf nicht nachkamen, wir

haben ihn mehrmals telefonisch und schriftlich kontaktiert, übrigens auch am

Montag, noch vor der Pressekonferenz, auf der er seine Vorwürfe öffentlich machte.

Allein am gestrigen Tage haben wir Herrn Pipa drei Schreiben sowie weitere E-Mails

samt umfangreichen Unterlagen übersandt.

Es ist unrichtig, dass wir Herrn Pipa im Zusammenhang mit der Herausgabe von

Geschäftsunterlagen mit zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen bedroht haben. Wir

haben in einem Schreiben an Herrn Pipa vielmehr im Gegenteil deutlich gemacht,

dass den Handelnden, also der Geschäftsführung von Knaus Tabbert und dem

vorläufigen Insolvenzverwalter, zivilrechtliche Konsequenzen drohten, wenn diese

Geschäftsgeheimnisse außerhalb eines geordneten Investorenprozesses öffentlich

machen würden. Dies ist zutreffend.

Darüber hinaus haben wir auch dem von Herrn Pipa als Investor für den Standort

Mottgers in Spiel gebrachten Interessenten bereits eine Vertraulichkeitserklärung

übersandt, die von diesem – übrigens bereits am Freitag, den 23.10.2008

unterschrieben zurückgeschickt wurde. Weiterer E-Mailverkehr mit dem

vermeintlichen Interessenten liegt vor. Die von Herrn Pipa mit Telefax vom

27.10.2008, 18:31 Uhr, getätigte Äußerung „Herr Müller berichtete mir, dass er sich

bereits am 17.10.2008 bei Ihnen gemeldet hat, leider aber bis heute keine

Rückäußerung erfolgt ist“, ist deshalb unzutreffend.

Wie oben dargestellt, wird er entsprechend an dem Investorenprozess beteiligt und –

wie alle anderen Interessenten auch – mit den relevanten Informationen versorgt.

Die Übersendung eines ausführlichen Informationsmemorandums wurde dem

Interessenten von Herrn Pipa im Vorfeld der Pressekonferenz für diesen Mittwoch

angekündigt. Das finale Informationsmemorandum kann erst heute im Anschluss an

die Banken- und Lieferantensitzung fertig gestellt werden, da aktuell Entscheidungen

getroffen werden, die in das Informationsmemorandum einfließen müssen. Ferner

werden alle Investoren möglichst zeitgleich informiert.

Abschließend möchte ich nochmals betonen, dass wir derzeit dabei sind, in enger

Abstimmung mit dem Betriebsrat, den Gläubigern und den Verantwortlichen aus den

Wirtschaftsministerien in Bayern und Hessen eine tragfähige Lösung für die

Fortführung des Gesamtunternehmen und/oder einzelner Standorte zu finden. Unser

Zeitplan sieht vor, bis Jahresende ein nachhaltiges Restrukturierungskonzept

vorzulegen und nach Möglichkeit auch schon potenzielle Investoren gefunden zu

haben. Dies in einem wie allseits bekannt schwierigem Marktumfeld.

Medienkontakt für Knaus Tabbert Group

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Medienkontakt für den vorläufigen Insolvenzverwalter

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