Versicherer in bewegten Zeiten - Linklaters-Studie belegt: Niedrigzinsumfeld zwingt Lebensversicherungen in Europa zu Kursänderung

26.09.2013

München, 25. September 2013. Die aktuelle Studie von Linklaters „Life changing: The outlook for life insurance in Europe“ macht aus Vermutungen Fakten: Das gegenwärtige Niedrigzinsumfeld schmälert die Renditen der europäischen Lebensversicherungsbranche. Die Versicherer reagieren mit einer Anpassung ihrer Investitionsstrategien, um sich erfolgreich den veränderten Marktbedingungen zu stellen. Die Studie beleuchtet die Hintergründe und zeigt auf, wo die Lebensversicherer in Europa ihre größten Herausforderungen, Risiken und Chancen sehen.

Laut der Studie von Linklaters bestätigen mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der befragten Versicherer, dass die Profitabilität unter dem Niedrigzinsniveau signifikant gelitten hat. Es herrscht Druck, höhere Renditen erwirtschaften zu müssen, als mit dem traditionellen Anlagemix gegenwärtig erreicht werden kann. Dies führt bei der Mehrheit zu veränderten Anlagestrategien und einer wachsenden Vernetzung mit Banken. Laut der Studie von Linklaters prophezeien nahezu drei Viertel (72 Prozent), dass das Niedrigzinsniveau noch die nächsten drei Jahre andauern wird.

So verwundert es nicht, dass vier Fünftel (80 Prozent) der Lebensversicherer offenlegen, dass die niedrigen Renditen dazu führen, ihr Investment in Staatspapiere zu verringern und zwei Drittel (64 Prozent) eine Erhöhung ihrer Zuteilung in renditestärkere Investitionen erwarten, inklusive Hedge Fonds, Private Equity und börsennotierten Papieren.

Ob bezahlbare Risikolebenspolicen auch in Zukunft angeboten werden können, ist bei den aktuell zu erwirtschaftenden Margen fraglich. Beunruhigend ist, dass annähernd die Hälfte (47 Prozent) glaubt, dass Europa keinen existenzfähigen Markt für Lebensversicherungen mehr bietet. Ein Drittel (33 Prozent) verlegt bereits den strategischen Fokus außerhalb Europas und ein Fünftel (21 Prozent) hat dies gleichermaßen innerhalb der nächsten drei Jahre geplant.

Die Finanzkrise und deren Folgen haben die europäischen Lebensversicherer vor extreme Herausforderungen gestellt – bisher hat sich die Branche als widerstandsfähig erwiesen. Um dies auch weiterhin zu gewährleisten, sind die Versicherungen jetzt gefordert, mit neuen Strategien die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen und Marktchancen zu nutzen. Noch gleichen die alten Anlagen mit hoher Rendite die neuen Anlagen mit niedrigerer Rendite aus. „Doch wenn das Niedrigzinsniveau noch länger andauert, kann das klassische Anlagemodell der Lebensversicherer Schlagseite bekommen“, sagt Dr. Wolfgang Krauel, Partner bei Linklaters in München sowie globaler Co-Head des Versicherungssektors bei Linklaters und fügt hinzu: „Versicherer reagieren mit einer Veränderung Ihrer Anlagestrategie wie alternativen Investments und Liquidity Swaps. Entsprechende Anlagestrategien können jedoch auch erhöhte regulatorisch Anforderungen, zum Beispiel bezogen auf das vorhandene Eigenkapital, auslösen. Dies macht unter anderem auch eine Verlagerung von Investitionen in andere Märkte, zum Beispiel Asien und Lateinamerika, interessant.“ Letztlich ist die zentrale Frage für Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden klar: Wie weit sind sie bereit zu gehen, um eine lebensfähige Zukunft für die Lebensversicherer in ihrem Land zu gewährleisten?

Lesen Sie mehr in der Studie von Linklaters „Life changing: The outlook for life insurance in Europe“, die auf Interviews mit 100 Finanzleitern, Investitionsentscheidern und Finanzcontrollern bei Europas größten Lebensversicherern basiert.

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