WILLMER & PARTNER: Westfleisch übernimmtRindfleischsparte von Gausepohl

03.02.2015

 

· Verkaufsvereinbarung sieht Übernahme allerMitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor

· Überdurchschnittlich hohe Befriedigungsquote von bis zu 50Prozent für die Gläubiger

· Zustimmung des Bundeskartellamts liegt vorOsnabrück/Münster/Bremen

4. Februar 2015. Die Rindfleischsparte derGausepohl-Gruppe, die Ende letzten Jahres einen Antrag auf Eröffnung einesInsolvenzverfahrens gestellt und zuletzt einen Umsatz von rund 150 Millionen Euroerwirtschaftet hatte, wird an die Westfleisch eG, Münster, verkauft. Eineentsprechende Vereinbarung wurde in enger Abstimmung mit dem vorläufigenGläubigerausschuss bereits unterzeichnet.

Neben dem Erwerb sämtlicher Vermögensgegenstände wie Betriebsimmobilien,Maschinen und technischen Anlagen der beiden insolventen Gesellschaften,Gausepohl Qualitätsfleisch GmbH & Co KG sowie Fleischversand Heinz GausepohlGmbH & Co KG an beiden Standorten Dissen und Bakum, sieht die Kaufvereinbarungdie Übernahme aller Beschäftigten beider Gesellschaften vor. Insgesamt sind in derRindfleischsparte rund 100 festangestellte Arbeitnehmer beschäftigt.

Über den Kaufpreis und Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigenvereinbart. Der Insolvenzverwalter stellte jedoch heraus, dass der erzielte Kaufpreis zueiner außergewöhnlich hohen Befriedigungsquote der Gläubiger von bis zu 50 Prozentführen könne. Die durchschnittliche Quote für Gläubiger in Insolvenzverfahren liegt inDeutschland bei rund 5 Prozent. Maßgebliche Gläubiger des Verfahrens sind vor allemLandwirte und Viehhändler aus der Region. Deren Interessen sowie die Interessen derWarenkreditversicherer sind schon im Verlauf des Antragsverfahrens in einemLieferantenpool unter Führung des Poolverwalters Rechtsanwalt Dr. Carsten Müller-Seils (Görg Rechtsanwalte) gebündelt worden.

Der Vertragsunterzeichnung waren intensive Verhandlungen mit verschiedenenInteressenten im Rahmen eines strukturierten Investorenprozesses, für den die hwwUnternehmensberater GmbH unter der Leitung des Sanierungsexperten BurkhardJung verantwortlich war, vorausgegangen. Am Ende setzte sich hierbei das Angebotder Westfleisch eG durch.

Offiziell wurde das Insolvenzverfahren für beide insolventen Gesellschaften derRindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe am 1. Februar 2015 durch entsprechendeBeschlüsse des zuständigen Amtsgerichts Osnabrück eröffnet. Der bisherigevorläufige Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster wurde dabei jeweils auch zumInsolvenzverwalter bestellt. Nachdem die Zustimmung zur Übernahme seitens desBundeskartellamtes unmittelbar nach Verfahrenseröffnung erteilt worden war, konnteder Insolvenzverwalter die beiden Betriebe bereits am 2. Februar 2015 an Westfleischübergeben.

Dr. Malte Köster, Insolvenzverwalter: „Mit der Übernahme durch die Westfleisch eGist eine tragfähige Lösung für die Zukunft geschaffen. Es ist gelungen, eine hoheBefriedigungsquote für die Ansprüche der Landwirte und Viehhändler zu realisieren,gleichzeitig werden alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer übernommen. BeideAspekte waren wichtige Elemente im Investorenprozess und auch für dieGeschäftsführung von wesentlicher Bedeutung im Hinblick auf das Insolvenzverfahren.Das Bieterverfahren war intensiv, wurde aber von allen Beteiligten verantwortungsvollund zu jedem Zeitpunkt fair geführt. Die Sanierung ist damit weniger als drei Monatenach dem Insolvenzantrag erfolgreich abgeschlossen. Wir wünschen dem gesamtenTeam alles Gute für den Neuanfang!“

Burkhard Jung, hww Unternehmensberater GmbH: „Die schnelle Übertragung nurgut zwei Monate nach Insolvenzanmeldung ist ein großer Erfolg für alle Beteiligten. Wirfreuen uns, dass es Dr. Köster gelungen ist, dem Unternehmen und allen Mitarbeiternmit unserer Unterstützung eine dauerhafte Zukunft unter dem Dach einer erfolgreichenUnternehmensgruppe zu sichern“.

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