BGH: Festsetzung nur des Mindestausgabebetrags bei bedingter Kapitalerhöhung mit Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen („Mindestausgabebetrag – Arcandor“)
AktG § 182 Abs. 1 Satz 5, § 192 Abs. 2 Nr. 1, § 193 Abs. 2 Nr. 3, § 221 Abs. 2, 4
Festsetzung nur des Mindestausgabebetrags bei bedingter Kapitalerhöhung mit Ermächtigung des Vorstands zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen („Mindestausgabebetrag – Arcandor“)
BGH, Urt. v. 18. 5. 2009 – II ZR 124/08
Leitsätze der Redaktion:
1. § 193 Abs. 2 Nr. 3 AktG ist im Wege teleologischer Reduktion dahin auszulegen, dass bei einer bedingten Kapitalerhöhung gem. § 192 Abs. 2 Nr. 1 AktG, in deren Rahmen der Vorstand zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen nach § 221 Abs. 2 AktG ermächtigt wird, die Feststellung eines Mindestausgabebetrags der Bezugsaktien oder die Feststellung der Grundlagen für dessen Berechnung in dem Kapitalerhöhungsbeschluss genügt.
2. Der Kapitalerhöhungsbeschluss muss keine Angaben über die Art und die Zahl der auszugebenden Aktien enthalten, wenn die Satzung nur einen bestimmten Aktientyp vorsieht und die Zahl der neuen Aktien sich anhand der bisherigen Einteilung des Grundkapitals (§ 8 Abs. 4 AktG) durch Rückrechnung aus dem Erhöhungsbetrag bestimmen lässt.
3. Der Vorstand darf im Rahmen einer Ermächtigung zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen nach § 221 Abs. 2 AktG entsprechend den in dem Senatsurteil vom 23.6.1997 – II ZR 132/93, BGHZ 136, 133 = ZIP 1997, 1499 – Siemens/Nold, aufgestellten Grundsätzen auch zu einem Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre (§ 221 Abs. 4 Satz 1 AktG) ermächtigt werden. Der BGH bestätigt damit die Senatsbeschlüsse vom 21.11.2005 – II ZR 79/04, ZIP 2006, 368, und v. 11.6.2007 – II ZR 152/06, ZIP 2007, 2122).
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Anmerkung der Redaktion:
Das Urteil ist im Wesentlichen gleichlautend mit dem die Firma Continental betreffenden Urteil des BGH vom 18.5.2009 – II ZR 262/07, ZIP 2009, 1566 – Mindestausgabebetrag.
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