München: Schweinefabrik auf Schlachthof meldet Insolvenz an

05.09.2023

München – Bitteres Ende für die „Schweineschlachtung
München GmbH“!

Für das Unternehmen wurde am 24. August um 10 Uhr Insolvenz
beim Amtsgericht München angemeldet! „Zur Sicherung des Schuldnervermögens“, heißt es in der
Bekanntmachung des Gerichts.

BILD sprach mit Insolvenzverwalter Andreas von Gleichenstein. Er sagt: „Der Betrieb, der bereits im Juni nach 150 Jahren geschlossen hatte, ist nicht zu retten und muss abgewickelt werden.“

In der Insolvenz-Bekanntmachung heißt es weiter: „Es wird angeordnet, dass Verfügungen der Schuldnerin nur mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam sind. Unter diese Anordnung fällt auch die Einziehung von Außenständen.“ Von Gleichenstein hat den Betrieb (auf einer Fläche von mehr als 9000 Quadratmetern und mit zwei Gebäuden) bereits in Augenschein genommen, sucht jetzt Käufer für das gesamte Inventar, darunter die riesigen Schweine-Förderbänder.

Wie hoch die aktuellen Schulden des Betriebes sind, kann er noch nicht beziffern. Das größte Problem ist: der Pachtvertrag (genauer: Erbbaurechtsvertrag) zwischen der Schweineschlachtungs-Fabrik und der Eigentümerin des Geländes und der Bauten, die Stadt München, läuft noch bis 2035!

Die Landeshauptstadt, genauer gesagt das Kommunalreferat von Kristina Frank, bei dem das Schlachthofgelände angesiedelt ist, könnte jetzt Schadensersatzansprüche stellen. Wird die Landeshauptstadt Schadensersatz fordern? „Es werden Entscheidungsoptionen innerhalb der Stadt
abgestimmt und im Anschluss dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt“, sagt Maren Kowitz, Sprecherin des Kommunalreferates auf BILD-Anfrage. Geklärt werden muss jetzt auch, was mit den Mietverträgen
passiert, die zwischen der insolventen Schweineschlachtung und ihren „Untermietern“, etwa einem Unternehmen für Schweinezerlegung, geschlossen worden waren.Gesellschafter der Schweineschlachtung sind zu gleichen Teilen drei große Akteure der Münchner Fleischwirtschaft: Vinzenz Murr, der Fleischgroßhandel Bauer und MRT Leidmann.

Betrieb kämpfte seit Jahren mit Problemen Zum einen wegen der immer geringer werdenden nachfrage nach Schwein. Nach BILD-Informationen wurden zuletzt an der Zenettistraße nur noch 3000 Schweine geschlachtet und in Hälften geteilt. Mindestens 5000 Schweine hätten es für eine Rentabilität sein müssen. Zum anderen belegte die Stadt München die Schweineschlachtung München GmbH mehrmals mit Zwangsgeldern. Mal ging es um nicht befolgte Auflagen zur Beseitigung von Gerüchen, mal um die
Einleitung des Schadstoffs Toluol in die Kanalisation.

Jetzt das bittere, amtliche Aus! Wie die Stadt München die Flächen und die Gebäude weiter nutzen will, steht noch nicht fest.

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